Silent Travel ist einer der Reisetrends des Jahres 2024. Was das genau ist und ob es sich lohnt, haben wir uns einmal näher angeschaut.

Bei Silent Travel kommt mir als allererstes Südschweden in den Sinn und wie still es dort sein kann. Bei unserer Suche nach einem Schlafplatz hatten wir einen entlegenen Ort gefunden, wie in Schweden üblich, natürlich mit Feuerstelle und Schutzhütte. Dort war es so still, dass das einzige Geräusch das Knacken unserer Schuhe auf dem Waldboden war, als wir auf Äste traten. Hin und wieder ein entferntes Vogelgezwitscher. Ein beruhigendes, wenn auch ungewohntes Gefühl.

Silent Travel: Neuer Trend, aber lange Geschichte

Genau darum soll es auch beim sogenannten Silent Travel gehen. Darunter wird alles zusammengefasst – von Silent Retreats, Digital Detox Cabins oder auch Silent Walking Tours. Der Grundgedanke ist, dass wir wieder eine Verbindung mit der Natur aufbauen und uns auf uns selbst zurückbesinnen. Das fällt uns oftmals nicht leicht in unserer von lauten Geräuschen geprägten Welt.

Dieser neue Trend hat aber schon eine lange Geschichte und geht zurück auf die Buddhisten von Vipassana. In diesen Unterkünften wird einige Zeit in absoluter Stille verbracht und den Großteil des Tages der Meditation oder auch Reflexion gewidmet. Der Aufenthalt variiert vom verlängerten Wochenende bis hin zu zehn Tagen.

Foto: Benjamin Bernotat

Wie läuft Silent Travel ab?

Es gibt unterschiedliche Orte, an denen du die Erfahrung von Silent Travel machen kannst, z. B. in Großbritannien, in Südportugal oder auch in den italienischen Alpen gibt es entsprechende Unterkünfte. Wer etwas mehr Budget hat, der kann auch nach Indien reisen, in die Vipassana Meditationszentren. Bei dieser Art des Reisens musst du nicht komplett auf jegliche Geräusche verzichten, sondern vielmehr genau hinhören.

Höre auf die Geräusche in der Natur, was nimmst du dort wahr?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Silent Travel zu erleben. Du kannst dich Schritt für Schritt herantasten. Ein erster Schritt kann sein, mehrere Tage ohne dein Smartphone zu verbringen. Willst du etwas mehr, dann könnte dich ein Mindful Walk in Finnland im Koli Nature Centre begeistern oder ein SilentHike mit Anbietern wie MindTravel.

Slow Travel: bye Hektik und hallo Achtsamkeit!
Wer in ein fremdes Land reist, möchte in kurzer Zeit viel sehen und erleben. Doch es geht auch anders: mit dem Slow Travel-Konzept.

Silent Travel und Adrenalinrausch?

Für die Adrenalinsuchenden unter euch gibt es Angebote unter dem Titel „get lost“. Dabei erlebt ihr die Stille unter der Aufsicht von Guides an entlegenen Orten wie den norwegischen Fjorden. Oberste Priorität ist auch hier der Respekt gegenüber der Natur.

Ist erst einmal das ungewohnte Gefühl von absoluter Stille verarbeitet worden, dann entsteht etwas Einzigartiges. Wie damals bei mir in Südschweden. Wir nehmen alles viel intensiver wahr, hören Geräusche, die uns sonst im Alltag verborgen bleiben. Darum geht es ja schließlich, dass wir wieder einen Zugang zur Natur finden, den hektischen Alltagslärm hin und wieder ausblenden und dem Rascheln der Blätter im Wind oder dem Meeresrauschen lauschen können.

Würdest du Silent Travel gerne mal ausprobieren? Schreib es in die Kommentare.