Die besten individuellen Tipps, Routen abseits des Massentourismus und exklusive Angebote von Travel Bloggern: der Trend zeigt, dass gerade für junge Reisende Social Media zur neuen Suchkonsole für Reiseziele wird und als gängiges Inspirationsportal genutzt wird. Die Generation Z legt aber bei ihren Abenteuern auch Wert auf Reisen per Zug und auf analoge kulturelle Erfahrungen. Zeigen sie damit umweltbewussteres Verhalten als die Generationen zuvor?

Ob YouTube, Instagram oder TikTok: Social Media als Inspiration für zukünftige Reisen zu nutzen und so individuelle Tipps zu erhalten, ist in der Reiseplanung oft generationsübergreifend üblich. Während ich als Millennial allerdings tatsächlich noch öfter mal zur Google-Suche greife, mir ein YouTube-Video anschaue und Instagram nicht als die App ansehe, die mir interessante Informationen zu meinem Reiseziel liefert, beurteilt das die Generation Z schon ganz anders.

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Die Generation Z, kurz Gen Z, ist die Nachfolgegeneration der Generation Y (Millennials). Sie schließt alle Menschen ein, die zwischen 1995 und 2010 zur Welt gekommen sind.

Gen Z plant Reisen mit TikTok & Co.

Noch weit mehr als ich ist diese Generation mit Reisebloggern groß geworden. Der Beruf der Reise-Influencer:innen, den es vor zehn Jahren noch gar nicht gab, ist Teil ihrer täglichen Realität. Und somit ist es normal, sich über die Social-Media-Plattformen nicht nur inspirieren zu lassen, sondern sich dort mit der Reisebubble zu verbinden und Wege abseits des Massentourismus zu finden.

Grund dafür: Die Generation Z reist gerne, bevor sie sich einen festen Job suchen und verfügen deswegen auch über ein geringeres Budget. Social Media bietet gute Deals, aber auch Empfehlungen für Low-Budget-Reisen. Eine schicke Unterkunft ist nicht nötig, ein Hostel reicht absolut aus. Was viel wichtiger wird: sich mit den Einheimischen und ihrer Kultur auseinanderzusetzen. Und das analog. Und dafür heißt es auch: Bye fancy Hotel, hallo individuelle Tour mit einem Local.

Hoch im Kurs sind übrigens bei Gen Z deswegen die kulturell interessanten Reiseländer Japan und Italien. Gebucht wird vorwiegend per Smartphone, ganz wie es sich für Digital Natives gehört.

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Keine Lust auf Massentourismus

Die Generation Z will sich intensiv mit ihrem Reiseland beschäftigen. Reiseorte mit zu vielen Tourist:innen werden gemieden und lieber Ziele, die noch nicht komplett von Social Media vereinnahmt sind, erkundet. Damit stehen bei der Generation Z auch Orte auf der Bucketlist, die von ihren Eltern noch als gefährlich eingestuft wurden. Social Media und die digitale Welt zeigt: Es geht trotzdem und die Tipps, wie man sich als verantwortungsvolle:r Reisende:r verhält, gibt’s gleich mit dazu.

Zeitweise hieß es, die jungen Leute feiern gerne. Der Trend zum Partyvolk ist aber in der Generation Z überholt. Auf Alkohol wird während der Reise lieber verzichtet, denn unsichere Situationen können so verhindert werden. Und das Geld wird gleichzeitig besser investiert – beispielsweise in Essen. Ein Punkt, den ich als Millennial auch nachvollziehen kann und als vernünftig empfinde.

Gen Z: Go solo und denke an Alternativen

Alleine reisen heißt nicht gleich einsam auf Reisen zu sein. Solo Traveller befinden sich auch unter der Generation Z: Sie tun sich im Reiseland wiederum über Social Media oder in Hostels zusammen, um gemeinsam Ausflüge zu unternehmen und die Kosten zu teilen. Genauso reisen sie aber gerne mit Freund:innen und der Familie. Ich schätze, das ist wohl wie in jeder Generation: abhängig vom eigenen Reisegeschmack.

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Reisende der Generation Z sind interessierter an alternativen Fortbewegungsmittel und steigen lieber in den Zug, auch wenn sich dadurch die Reisezeit verlängert. Das ist mit weniger Stress verbunden, als ein Auto zu mieten, aber oft auch mit höheren Kosten verbunden. Die lassen sich für die junge Generation aber rechtfertigen, solange sie dadurch die Landschaft sehen können und es schlichtweg den Weg zum Reiseziel vereinfacht. Nachhaltigkeit steht zwar hier nicht im Vordergrund, spielt aber dabei dennoch eine Rolle.

Reisen als Teil der Persönlichkeit

Die Generation Z reist gerne, will die Welt erleben und legt dabei auch Wert auf umweltfreundliches Verhalten. Ihre Erlebnisse teilen sie über Social Media und sehen jede neue Erfahrung als Teil ihrer persönlichen Reise an, durch die sie zu sich selbst finden. Dafür tauchen sie in andere Kulturen ein, lassen sich inspirieren und erweitern ihr Netzwerk über Ländergrenzen hinweg. Die Gen Z prägt mit ihrem Verhalten die Reisebranche mit und gibt damit Anstöße, wohin sich der Tourismus zukünftig entwickeln kann.

Den Drang nach Individualität kann ich gut nachvollziehen. Es ist ein Privileg, dass wir – und auch die Gen Z – reisen können und die Freiheit haben, neuen Orten, neuen Kulturen und neuen Erfahrungen weltoffen und tolerant zu begegnen. Wir entwickeln uns dadurch weiter und entdecken auf jeder Reise auch ein wenig mehr von uns selbst.

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