Der Effekt geht auf die HBO-Serie „The White Lotus“ zurück und das Phänomen des Set-Jetting. Damit ist der Besuch von Drehorten von bekannten Serien oder Filmen gemeint. Die Serie sorgte schon an den Drehorten Hawaii und Sizilien für einen enormen Anstieg der Besucher:innen um 20 Prozent. Jetzt bekommt das auch Thailand mit den Drehorten auf der Insel Koh Samui zu spüren.
Es fühlt sich an, wie zwei Seiten einer Medaille. Einerseits sorgt der Tourismus im Land für Einnahmen und eine gute Wirtschaft, aber andererseits leiden vor allem die Bewohner:innen unter Massentourismus.
Nachdem bekannt wurde, dass die neueste Staffel der Serie „White Lotus“ auf Thailand und speziell auf der Insel Koh Samui spielen würde, schossen die Suchanfragen bereits in die Höhe. Was auf der einen Seite der Tourismusindustrie sehr positiv stimmt, sorgt auf der anderen Seite für Ärger bei den Bewohner:innen.
Koh Samui nicht erst seit „The White Lotus“ beliebt
Das tropische Paradies mit weißen Sandstränden, Kokospalmen ist aber schon lange kein Geheimtipp mehr und leidet schon seit Veröffentlichung des Blockbusters „The Beach“ unter einem erhöhten Andrang an Besucher:innen.
Verstärkt wurde die Beliebtheit noch durch Social Media. Mit dem Massentourismus wurden auch die Korallen vor Ort in Mitleidenschaft gezogen und das Müllproblem stieg an. Das Inselparadies ist nach wie vor sehr beliebt, und das führt weiterhin zu Problemen.
Wassermangel und erhöhtes Tourismusaufkommen
Der große Andrang sorgt vor allem in der Trockenzeit für Wassermangel. Die Versorgung vom Festland aus kann den Wasserbedarf längst nicht mehr decken und so sorgen illegale Grundwasserbohrungen auf der Insel für Unbehagen bei den Einheimischen.
Eine Bewohnerin vergleicht die Insel wegen der vielen Bohrlöcher mit einem Schweizer Käse. Auch die Abfallentsorgung stellt ein großes Problem dar. Der Müll muss erst auf das Festland gebracht werden, weil es keine Müllverbrennung auf der Insel gibt. Was können wir also tun, damit wir nicht auch ein Teil des Problems werden?

Was kann ich gegen Overtourism tun?
Sicherlich fragt man sich immer, was ich als einzelne Person gegen Massentourismus unternehmen kann. Der erste Schritt ist schon mal, sich damit auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob ich einen Ort wirklich sehen muss, nur weil er in einer Serie vorgekommen ist. Natürlich gibt es auch dafür Gründe, aber vielleicht ist ein Besuch in der Nebensaison besser und trägt zur Entlastung des Tourismus bei.
Denn am Ende ist ein Land mehr, also nur ein paar Hotspots, die man gesehen haben muss. Und meistens verlieren Drehorte ohnehin den Charme, wenn man vor Ort ist. Nur weil etwas im Film oder in einer Serie gut aussieht, bedeutet das nicht, dass es zwangsläufig in der Realität auch so auf dich wirken muss.

Seien wir doch mal ehrlich: Wir erleben ein fremdes Land erst so richtig, wenn wir die gewohnten Pfade verlassen und in die Kultur eintauchen und das ist es doch was das Reisen ausmacht.