Donald Trump ist zurück im Weißen Haus – und das wirkt sich direkt auf Reisen in die USA aus. Strengere Einreisebestimmungen, höhere Kosten für Roadtrips und Zugreisen sowie mögliche Einschränkungen durch Klimakatastrophen: Wer eine Reise plant, sollte sich gut vorbereiten. Was bedeutet Trumps Politik für deinen nächsten USA-Trip?

Wenn du in die USA reisen willst, musst du dich auf strengere Kontrollen einstellen. Trump hat bereits in seiner ersten Amtszeit Einreiseverbote für bestimmte Länder verhängt – und diese könnten nicht nur zurückkehren, sondern sogar ausgeweitet werden. Menschen aus als „sicherheitskritisch“ eingestuften Ländern müssen mit mehr Visa-Ablehnungen und längeren Bearbeitungszeiten rechnen.

Auch für Reisende aus Visa-befreiten Ländern, wie Deutschland, kann es komplizierter werden. Trumps neuer Gender-Erlass erkennt in den USA nur noch zwei Geschlechter an. Wer im Pass einen „X“-Eintrag hat oder dessen Geschlechtseintrag nicht mit dem der Geburt übereinstimmt, könnte Probleme bei der ESTA-Beantragung bekommen. Das Auswärtige Amt rät deshalb, sich frühzeitig mit der US-Botschaft oder dem Konsulat abzustimmen.

Flug- und Zugreisen: Mehr Unsicherheit durch Personalmangel und Kürzungen drohen

Die Luftfahrt in den USA steht vor großen Herausforderungen. Trotz mehrerer Flugzeugunglücke, bei denen Personalmangel in der Flugsicherung eine Rolle gespielt haben könnte, hat Trump Mitarbeiter bei der Flugsicherheitsbehörde FAA entlassen. Kritiker:innen befürchten, dass sich dadurch die Sicherheit weiter verschlechtern könnte. Gleichzeitig gibt es Einsparungen in anderen Behörden, die für die Flugsicherung zuständig sind.

Auch beim Ticketkauf könnte es für Reisende schwieriger werden. Viele US-Airlines kämpfen gegen neue Transparenzregelungen, die sie verpflichten würden, alle Gebühren klar offenzulegen. Es wird spekuliert, dass Trump ihnen in dieser Debatte den Rücken stärkt. Eine positive Nachricht gibt es aber: Trump plant Investitionen in die Infrastruktur, was zu Modernisierungen an Flughäfen führen könnte.

Zugreisen sind in den USA ohnehin nicht so populär wie in Europa – und unter Trump könnte es noch schwieriger werden. Geplante Budgetkürzungen bei Amtrak, dem größten Bahnanbieter der USA, könnten dazu führen, dass einige Strecken gestrichen oder der Service eingeschränkt wird. Besonders beliebte Langstreckenverbindungen, die bei Touristen gefragt sind, könnten darunter leiden.

Roadtrips: Höhere Kosten und Einschränkungen in Nationalparks

Ein Roadtrip durch die USA ist für viele Reisende ein Traum – doch unter Trump könnten sich einige Herausforderungen ergeben. Durch neue Handelszölle auf importiertes Öl könnten die Benzinpreise steigen, was längere Fahrten teurer macht. Zwar sind die Spritpreise in den USA im Vergleich zu Europa noch immer niedrig, doch bei Tausenden von Kilometern auf amerikanischen Highways macht jeder Cent einen Unterschied. Auch für Elektroauto-Fahrer:innen gibt es schlechte Nachrichten: Trump hat ein von der Biden-Regierung gestartetes Programm zum Ausbau von Ladestationen gestoppt. Das bedeutet, dass Reisende mit E-Autos ihre Routen noch sorgfältiger planen müssen, da es besonders in ländlichen Regionen weiterhin an Ladepunkten mangelt.

Zudem könnte es in den beliebten Nationalparks, die für viele Roadtrips ein Muss sind, Einschränkungen geben. Die Trump-Regierung hat tausend Nationalpark-Mitarbeitende entlassen, was zu Personalmangel führt. Die Folge: kürzere Öffnungszeiten, weniger geführte Touren und möglicherweise längere Wartezeiten an den Eingängen. In einigen Parks könnten auch Serviceeinrichtungen wie Besucherzentren oder Campingplätze betroffen sein. Wer einen Nationalpark-Besuch plant, sollte sich vorab über aktuelle Bedingungen informieren und Reservierungen rechtzeitig vornehmen.

Klimakatastrophen: Mehr Risiken für Reisende in den USA

Der Klimawandel sorgt in den USA bereits für extreme Wetterlagen – und unter Trump könnten sich die Bedingungen für Reisende weiter verschärfen. Da er den Klimaschutz zugunsten wirtschaftlicher Interessen lockert, sind weniger Maßnahmen gegen Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände zu erwarten. Gerade in beliebten Reisezielen wie Kalifornien oder Florida nehmen Naturkatastrophen seit Jahren zu.

Besonders gefährlich sind die immer häufigeren und intensiveren Waldbrände, vor allem an der Westküste. Kalifornien, ein beliebtes Ziel für Roadtrips, hat in den letzten Jahren verheerende Brände erlebt, die ganze Städte bedrohten. Die Trump-Regierung hat bereits signalisiert, dass sie weniger Mittel für Prävention und Brandbekämpfung bereitstellen wird. Das könnte dazu führen, dass sich betroffene Regionen langsamer erholen und während der Feuersaison größere Einschränkungen für Reisende bestehen.

Auch in Florida und an der Golfküste wird die Hurrikansaison unberechenbarer. In den vergangenen Jahren mussten Touristen aufgrund von Wirbelstürmen wie "Ian" oder "Ida" ihre Reisen kurzfristig absagen oder abbrechen. Trump plant, bestehende Umweltauflagen für den Küstenschutz zu lockern, was Überschwemmungen in Städten wie Miami oder New Orleans verschärfen könnte.

Reisende sollten daher verstärkt Wetterwarnungen im Blick behalten und flexibel bleiben, falls sich Naturkatastrophen an ihrem Reiseziel anbahnen. Wer während der Hurrikan- oder Waldbrandsaison unterwegs ist, sollte sich über Notfallpläne informieren und Unterkünfte wählen, die Stornierungsoptionen bieten.

USA-Reisen: Wie reagiert die Reisebranche?

Trotz der Herausforderungen bleibt die Nachfrage nach USA-Reisen stabil. Reiseveranstalter berichten sogar von steigenden Buchungen, da viele Urlauber sich von der politischen Lage nicht abschrecken lassen. Die Faszination für die USA als Reiseziel bleibt ungebrochen – sei es wegen der beeindruckenden Nationalparks, der pulsierenden Metropolen oder der endlosen Roadtrip-Möglichkeiten.

Langfristig könnte sich diese positive Entwicklung jedoch verändern. Sollten Einreisehürden weiter steigen, Visa-Verfahren langwieriger werden oder neue Reisebeschränkungen eingeführt werden, könnte dies potenzielle Urlauber abschrecken. Auch klimatische Extremereignisse wie Waldbrände, Überschwemmungen und Hurrikans stellen eine wachsende Herausforderung für Reisende dar. Insbesondere Naturkatastrophen könnten dazu führen, dass bestimmte Regionen saisonal oder sogar langfristig weniger attraktiv für den Tourismus werden.

Besonders Reisende aus Kanada können sich künftig verstärkt gegen einen USA-Urlaub entscheiden. Die politischen Spannungen und wirtschaftlichen Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern haben das Verhältnis belastet. Sollten die Handelskonflikte weiter eskalieren oder die Rhetorik gegen Kanada schärfer werden, könnte dies zu einem Rückgang kanadischer Touristen in den USA führen.

Dennoch bleibt die Anziehungskraft der USA groß. Reiseveranstalter wie „America Unlimited“ oder „Canusa Touristik“ berichten, dass viele ihrer Kundinnen und Kunden ihre Urlaubspläne unabhängig von politischen Entwicklungen treffen. Die USA haben so viel zu bieten, dass für viele Reisende andere Faktoren als die Politik entscheidend sind. So könnte es trotz aller Veränderungen auch in Zukunft ein beliebtes Reiseziel bleiben – zumindest so lange Sicherheit und Erreichbarkeit gewährleistet sind.

USA-Reisen unter Trump: mehr Planung, mehr Risiken – aber weiter möglich

Wenn du in den nächsten Jahren eine Reise in die USA planst, solltest du dich auf einige Veränderungen einstellen. Strengere Einreiseregeln, höhere Kosten für Roadtrips und Einschränkungen im öffentlichen Verkehr können den Urlaub beeinflussen. Dazu kommen mögliche Naturkatastrophen wie Waldbrände oder Hurrikans, die durch gelockerte Klimaschutzmaßnahmen noch schlimmer ausfallen können.

Doch keine Sorge – die USA bleiben weiterhin ein faszinierendes Reiseziel mit aufregenden Städten, atemberaubenden Landschaften und einzigartigen Erlebnissen. Die wichtigste Regel für Reisende: Sei vorbereitet! Informiere dich rechtzeitig über Visa- und ESTA-Bestimmungen, plan deine Route und achte auf aktuelle Reisehinweise.

Wenn du flexibel bleibst und dich gut informierst, kann deine USA-Reise trotz der politischen Entwicklungen ein unvergessliches Erlebnis werden. Denn auch unter Trump gilt: Die Schönheit und Vielfalt dieses Landes lassen sich nicht so leicht aufhalten.

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