Einmal quer durch die USA reisen, den American Dream erleben und unvergessliche Erinnerungen sammeln – für viele ist das der große Traum. Doch in letzter Zeit häufen sich beunruhigende Fälle: Deutsche Staatsbürger:innen landen nach ihrer Ankunft plötzlich in Abschiebehaft. Woran liegt das? Und vor allem: Wie kannst du dich davor schützen?
Ein aktueller Fall sorgt für Aufsehen: Ein 34-jähriger Deutscher, der seit 2007 in den USA lebt und eine Greencard besitzt, wurde bei der Einreise festgenommen und sitzt nun seit über einer Woche in Haft. Die Gründe? Noch unklar. Seine Mutter berichtet, dass sich die Befragung immer wieder um eine alte Cannabis-Verurteilung drehte – ein Delikt, das bereits rund zehn Jahre zurückliegt.
Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Staatsbürger:innen in den USA plötzlich festgehalten werden. Zwei weitere Fälle gab es in den vergangenen Wochen, doch diese konnten inzwischen geklärt werden. Die betroffenen Personen wurden wieder nach Deutschland abgeschoben. Ob diese Vorfälle Teil einer strengeren Einwanderungspolitik der USA sind oder es sich um Einzelfälle handelt, ist bisher unklar.
Strengere Einreisekontrollen? Das solltest du wissen:
Die USA haben seit jeher strikte Einreisebestimmungen. Um Probleme zu vermeiden, solltest du unbedingt darauf achten, dass du alle nötigen Dokumente vorlegen kannst. Dazu gehören:
- Ein gültiger Reisepass – er muss für die gesamte Dauer des Aufenthalts gültig sein.
- Eine elektronische Reisegenehmigung (ESTA) oder ein entsprechendes Visum – ESTA erlaubt Aufenthalte von bis zu 90 Tagen, für längere Aufenthalte brauchst du ein Visum.
- Ein Rück- oder Weiterflugticket – um nachzuweisen, dass du das Land wieder verlassen wirst.
- Achte auf aktuelle oder ältere Vorstrafen – lass dir vielleicht vorher dein Vorstrafenregister vorlegen, und eventuell kannst du auch Eintragungen löschen, um Überraschungen zu vermeiden.
Mit dem Visa-Waiver-Programm (ESTA) kannst du bis zu 90 Tage ohne Visum in den USA bleiben. Doch Vorsicht: Ein ESTA erlaubt keine Arbeit. Wer auch nur den Verdacht erweckt, in den USA beruflich tätig werden zu wollen, kann an der Grenze abgewiesen oder sogar festgesetzt werden. Das passierte kürzlich einer deutschen Tätowiererin, die nach einem Mexiko-Aufenthalt wieder in die USA einreisen wollte – und prompt in Abschiebehaft landete.

Hat sich die Einreisepolitik der USA geändert?
Laut aktuellen Informationen gibt es keine offiziellen Änderungen der Einreisebestimmungen für Deutsche. Dennoch kommt es vermehrt zu Festnahmen, die Fragen aufwerfen. Das Auswärtige Amt kann bisher nicht einschätzen, ob diese Fälle ein Muster haben oder ob sie auf individuelle Entscheidungen der US-Grenzbehörden zurückzuführen sind.
Ein Faktor, der eine Rolle spielen könnte, sind verschärfte Kontrollen im Zuge der US-Einwanderungspolitik. Bereits unter Präsident Donald Trump wurden strengere Maßnahmen angekündigt, um illegale Einwanderung und vermeintliche Gesetzesverstöße stärker zu ahnden. Inwiefern sich das nun auf Reisende aus Deutschland auswirkt, bleibt jedoch unklar.
Gut vorbereitet in die USA
Die jüngsten Fälle zeigen: Die Einreise in die USA kann auch für deutsche Reisende unerwartete Hürden bereithalten. Sicher ist jedoch: Wer gut vorbereitet ist, seine Dokumente beisammen hat und bei der Befragung keine Unklarheiten aufkommen lässt, minimiert das Risiko, in Schwierigkeiten zu geraten. Denn am Ende willst du doch lieber den Grand Canyon bestaunen oder durch die Straßen von New York schlendern – als plötzlich in einer Haftanstalt zu landen.