Du planst vielleicht gerade deine nächste große Reise – Sonne in Kalifornien, Abenteuer in den Nationalparks oder einen Städtetrip nach New York? Doch während du davon träumst, zeigen neue Zahlen: Immer weniger ausländische Tourist:innen entscheiden sich für eine Reise in die Vereinigten Staaten. Was ist passiert?

Die Antwort liegt nicht nur in Flugplänen oder Wechselkursen, sondern in einer politischen Großwetterlage, die vielen Menschen weltweit zunehmend missfällt. Die internationale Lust auf die USA scheint zu schwinden – und das hat Konsequenzen, nicht nur für die Tourismusbranche, sondern auch für dich als Reisende:n.

Die „Trump-Senke“ trifft den US-Tourismus hart

Der Begriff „Trump-Senke“ macht unter Reiseveranstalter:innen die Runde. Grund dafür ist ein deutlicher Rückgang der internationalen Besuchszahlen seit Jahresbeginn. Und das, obwohl 2024 noch von einem starken Anstieg der Ankünfte geprägt war. Allein im März 2025 sind die Einreisen aus dem Ausland laut dem US-amerikanischen National Travel and Tourism Office um ganze 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.

Du fragst dich, warum das relevant für dich ist? Stell dir vor, du buchst eine Reise – aber plötzlich sind weniger internationale Gäste da, Hotels reagieren mit Preisanpassungen, Attraktionen schließen früher oder streichen Personal. Die Dynamik des Reisens verändert sich. Die Ursache liegt für viele Beobachtende in den politischen Spannungen, die Präsident Trump durch seine Rhetorik und Handelspolitik entfacht hat.

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Absagen aus Überzeugung – Reisende setzen ein Zeichen

Die Geschichten hinter den Zahlen zeigen, wie persönlich diese Entwicklung ist. Olja Ivanic, CEO eines Gesundheit-Startups, wollte im Juni Besuch von vier Cousins aus Schweden empfangen. Geplant war eine Tour durch Colorado und Kalifornien – doch nach Trumps respektlosem Auftreten gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sagten ihre Verwandten ab. Stattdessen entschieden sie sich für eine Reise innerhalb Europas.

Solche Entscheidungen sind kein Einzelfall. Auch in Kanada, das 2024 mit über 20 Millionen Reisenden der größte Auslandsmarkt für die USA war, nimmt die Kritik an Trumps Aussagen und Zöllen zu. Laut der Flight Centre Travel Group Canada sind Urlaubsbuchungen im März um satte 40 Prozent eingebrochen. Fluggesellschaften wie Air Canada passen bereits ihre Flugpläne an – darunter Ziele wie Florida, Las Vegas oder Arizona.

Auch Europa verliert die Reiselust – vor allem in Skandinavien und Deutschland

Marco Jahn, CEO von New World Travel, berichtet von einem Rückgang der Buchungen um bis zu 50 Prozent in einigen europäischen Märkten. Besonders stark ist der Rückgang laut Tourismusunternehmen in Ländern wie Schweden, Norwegen oder Deutschland spürbar. In Skandinavien verärgert Trumps Drohung, Grönland übernehmen zu wollen, die Öffentlichkeit. In Deutschland stagnieren die Buchungen – beeinflusst auch durch andere politische Faktoren, etwa Elon Musks Unterstützung für eine rechtsextreme Partei zur Bundestagswahl.

Tourismus auf der Kippe – was bedeutet das für deine nächste USA-Reise?

Neben politischen Spannungen spielen natürlich auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. In Japan etwa entscheiden sich immer mehr Menschen gegen die USA als Reiseziel – nicht aus Protest, sondern wegen des schwachen Yen. Reiseziele wie Thailand oder Australien bieten aktuell ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Haruka Atomiya aus Tokio sagt, sie liebe die USA trotz allem – aber der Preisdruck ist deutlich spürbar.

Reisen in die USA – ein Ziel im Wandel

Was bedeutet das alles für dich? Wenn du eine USA-Reise planst, solltest du nicht nur auf Flugpreise und Hotels achten, sondern auch auf die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Die Stimmung international verändert sich – und sie wirkt sich direkt auf das Reiseerlebnis aus.

Ob die Vereinigten Staaten wieder zum beliebtesten Reiseziel für internationale Tourist:innen werden, hängt von vielen Faktoren ab. Klar ist aber: Der Reisesektor spürt bereits jetzt die Folgen – und du bist mittendrin. Wenn du dich also für einen Urlaub in den USA entscheidest, mach es bewusst und informiere dich am besten über die Gegebenheiten vor Ort.

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