Wer unsere Beiträge auf dieser Webseite verfolgt, weiß, dass wir sehr gerne reisen. Dabei versuchen wir aber auch andere Gedanken oder Ansichten, die das Reisen betreffen, zuzulassen und uns zu hinterfragen. Spannend sind dabei auch die Fragen an die Zukunft: Wie wird sich das Reisen entwickeln? Ein paar Antworten auf diese Frage findest du im aktuellen Travel & Tourism Development Index. Ein Überblick.
In Zusammenarbeit mit der britischen Universität Surrey wird alle zwei Jahre ein Bericht veröffentlicht, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt. Damit du das knapp 100-seitige Dokument aber nicht lesen musst, haben wir dir die wichtigsten Aspekte zusammengefasst.
Die Ergebnisse des Travel & Tourism Development Index 2024
Situation nach COVID-19-Pandemie
Der TTDI 2024 beschäftigt sich auch mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Wirtschaft, das Reisen und den Tourismus. Zwar hält das Wachstum des Travel & Tourismus-Sektors nach der Pandemie an, aber die Entwicklung war uneinheitlich. So konnten nur 71 der 119 mit dem TTDI bewerteten Volkswirtschaften ihre Werte steigern. Herausforderungen sind nach wie vor, dass die sogenannte Freizeitnachfrage hinter der Nicht-Freizeitnachfrage zurückbleibt. Das bedeutet, dass es ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gibt, was wiederum zu Unterbrechungen von Dienstleistungen führt.
Entwicklung von Reisen und Tourismus in Europa und asiatisch-pazifischen Raum am stärksten
30 Spitzenreiter listet der TTDI, von denen alleine 26 einkommensstarke Länder sind. Darunter befinden sich 19 Länder aus Europa, 7 aus dem asiatisch-pazifischen Raum, 3 aus Nord- und Südamerika und jeweils eins aus dem Nahen Osten und Nordafrika. Unter den Top 3 sind die Vereinigten Staaten, Spanien und Japan. Punkten können sie unter anderem mit einem günstigen Geschäftsumfeld, einer offenen Reisepolitik und einer gut entwickelten Infrastruktur.
Positive Entwicklung für Reisen und Tourismus in Entwicklungsländern
Eine Verbesserung zeigt sich auch in den Entwicklungsländern im Bereich Travel & Tourism. Von 71 Volkswirtschaften haben sich 52 im Vergleich zu ihren TTDI-Werten aus dem Jahr 2019 gesteigert. Das Besondere daran ist, dass sich unter ihnen die Länder mit niedrigem bis oberen mittleren Einkommen befinden. Dabei sind die großen aufstrebenden Volkswirtschaften im Bereich Reise und Tourismus Indonesien, Brasilien, Türkei und China. Trotzdem ist es weiterhin notwendig, Investitionen zu tätigen, um Volkswirtschaften ohne hohes Einkommen zu unterstützen.
Arbeiten im Reisesektor laut Travel & Tourism Development Index
Gerade in diesem Sektor kommt die sogenannte IKT-Bereitschaft (Internet- und Kommunikationstechnologie) zugute, also die Ausweitung von Online-Zugängen oder die Nutzung digitaler Zahlungsmittel. Dennoch ist noch viel Verbesserungspotenzial im Hinblick auf Gleichstellung und Widerstandsfähigkeit von Arbeitskräften notwendig. Weitere Herausforderungen sind sinkende Kreditwürdigkeit und Bedenken wegen Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen.
Ausblick des Reise- und Tourimussektors in Entwicklungsländern
Besonders bei Entwicklungsländern spielt die Verteilung von natürlichen und kulturellen Ressourcen eine wichtige Rolle. Mit einem starken Portfolio an Ressourcen können auch Entwicklungsländer Tourismussektoren aufbauen. Dabei müssen sie allerdings in Infrastruktur, ITK-Bereitschaft und Werbe- und Schutzstrategien investieren.
Herausforderungen im Reise– und Tourismussektor bleiben bestehen
Im Global Risk Report 2024 befasst sich das Weltwirtschaftsforum mit den Risiken der Reise- und Tourismusbranche. Darunter fallen auch geopolitische Unsicherheiten, Wirtschaftsschwankungen oder extreme Wetterbedingungen. Eine der großen Herausforderungen ist die Saisonabhängigkeit, um das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit herzustellen.
Travel & Tourism Development Index 2024: Mögliche Lösungen
Allerdings kann der Reise- und Tourismusbereich auch etwas dazu beitragen, um diese Herausforderungen zu meistern. Sei es für den Naturschutz oder die strategische Steuerung von Besucherverhalten. Genauso, wie die Förderung von einem kulturellen Austausch zwischen Besucher:innen und lokalen Gemeinschaften.
Das bedeutet letztlich, dass jede:r Einzelne von uns auch etwas dazu beitragen kann, den Reise- und Tourismussektor zu unterstützen und mit dem eigenen Verhalten dabei mithelfen kann, diese Herausforderungen zu meistern und mögliche Lösungen in die Tat umzusetzen. Und das beginnt schon beim Reisen selbst. Nimm dir die Dinge, die du unterwegs erlebst, als Inspiration mit nach Hause und entwickle damit neue Ideen und Gedanken.