Kühlschrankmagneten – wer besitzt nicht so ein wunderbares Souvenir, das man sich von irgendeiner Reise mal mitgenommen hat? Warum haben wir überhaupt das Bedürfnis, von Reisen ein Souvenir mitzunehmen und worauf können wir beim Kauf von Souvenirs achten? Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

Wenn wir reisen, dann erleben wir Geschichten, entdecken fremde Kulturen, treffen unterschiedlichste Menschen und manchmal hinterfragen wir auch unser komplettes Weltbild. Was bleibt also übrig vom Reisen, wenn sie vorbei ist? Auf jeden Fall Erinnerungen.

Vielleicht nehmen wir deshalb von so manchen Reisen ein Souvenir mit, weil wir etwas damit verbinden? Und jedes Mal, wenn wir den Gegenstand betrachten, dann erinnern wir uns zurück an die Reise und an einen besonderen Moment oder eine aufregende Zeit.

Souvenirs als Erinnerung an eine bestimmte Zeit

Ich kann mich noch genau an ein Souvenir aus Kuba erinnern: Auf einem kleinen Markt in Havanna habe ich von einem lokalen Künstler ein kleines Bild gekauft. Mich hat das Motiv auf dem Bild fasziniert, es zeigte eine Zeichnung von gemalten kubanischen Classic Cars und der Uferpromenade in Havanna. Nach einem Gespräch mit dem Künstler fand ich heraus, dass das Bild mit Tinte aus Zigarrenpapier gemalt wurde.

So denke ich jedes Mal an meine erste Fernreise zurück, wenn ich das Bild in meiner Wohnung betrachte.

Neben persönlichen Souvenirs gibt es auch die Arten von Souvenirs, die man in allen möglichen Souvenirshops rund um den Globus kaufen kann. Schlüsselanhänger, Tassen, Kleidungsstücke mit Aufdrucken des jeweiligen Ortes, Armbänder, Ringe und vieles mehr. Warum kaufen wir überhaupt Souvenirs?

Gründe, warum wir Souvenirs kaufen

Neben persönlichen und individuellen Gründen für das Kaufen von Souvenirs, gibt es auch eine psychologische Erklärung hierfür. Vaishnavi Madarkal aus Indien ist Psychologin und Therapeutin. Ihrer Ansicht nach verknüpft das Gehirn beim Anblick von einem Souvenir dies mit positiven Erfahrungen.

Das muss auch nichts Materielles sein, sondern kann auch Musik oder ein Geruch sein. Außerdem kann auch der Wunsch nach Bestätigung im Mittelpunkt stehen. Wir würden damit zeigen, dass wir an einem bestimmten Ort waren, erklärt Madarkal. Stellt sich nun die Frage, ist das aber noch zeitgemäß und braucht es unbedingt noch einen Kühlschrankmagneten, um zu sagen, dass man einen bestimmten Ort besucht hat?

Ethischer Tourismus vs. Souvenirs

Justin Francis ist Mitbegründer der Reiseagentur Responsible Travel aus Großbritannien, die sich auf ethischen Tourismus spezialisiert hat – auch vor dem Hintergrund, dass Proteste gegen Massentourismus an vielen Orten in Europa und Amerika zunehmen. Menschen machen sich heute öfter Gedanken beim Reisen über die Auswirkungen auf die Heimat anderer Menschen, erzählt Francis. Wie sieht es aber bei den Souvenirs aus? Laut Francis würden bereits erste Schritte in die richtige Richtung unternommen werden. Reisende überprüfen verstärkt, woher Produkte kommen würden.

Diese Frage nach der Herkunft der Produkte ist nicht ganz uninteressant. In Australien geht aus einem Bericht der Produktivitätskommission aus dem Jahr 2022 hervor, dass 75 Prozent der australischen Souvenirs, die als einheimisch vermarktet wurden, Fälschungen waren. Was können wir also gegen solche Entwicklungen tun?

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Souvenirs mit Verantwortung kaufen

Justin Francis hat darauf eine Antwort. Er rät dazu, beim Kauf neugierig zu sein und Sorgfalt walten zu lassen. Es ginge nicht darum, nur auszuwählen, sondern auch abzulehnen. Lieber lasse ich die Finger von einer schönen Skulptur, weil ich mir Sorgen über deren Umweltwirkungen mache.

Einen weiteren Tipp hat Srishti Tehri, sie ist achtsame Reisende und Autorin. Ihr Herz schlägt für Magnete aufgrund der täglichen Sichtbarkeit. Allerdings versucht sie dabei darauf zu achten, besonders interessante Magnete zu finden. Darauf lege sie sehr viel Wert.

Was bedeutet das also nun für den Umgang mit Souvenirs?

Souvenirs sind meiner Meinung nach zwei Seiten einer Medaille. Vor Ort leben Menschen von den Einkünften durch Souvenirs, besonders im regionalen künstlerischen Umfeld. Wenn wir beim Kauf von Souvenirs darauf achten, ob wir nur etwas mitbringen, um etwas mitzubringen oder auch mit unserem Kauf die Region unterstützen, dann wäre das schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Es liegt also letztlich an uns, wie viele Kühlschrankmagneten wir im selben Design an unseren Kühlschrank packen wollen. Manchmal ist weniger mehr. Denn auch ein Lied, ein bestimmter Duft oder eine Kleinigkeit bereiten uns viel Freude durch die Erinnerung an einen einzigartigen Moment.

Wie stehst du zum Thema Souvenirs? Schreib es in die Kommentare!