Worum geht's beim Reisen? Diese Frage kann auf unterschiedlichste Arten beantwortet werden. Laut einem neuen TikTok-Trend würde die Antwort lauten: einen Gang runterschalten und entspannen. Was es mit dem Reisetrend "Soft Travel" auf sich hat und für wen er geeignet ist, das erfährst du in diesem Beitrag.
Mir fällt zu diesem Thema eine kleine Geschichte von unserer ersten Reise nach Island ein. Es war Corona-Pandemie und wir hatten einen Lockdown – und trotzdem hatten wir uns für eine Reise nach Island entschieden. Nie wieder haben wir das Land mit so wenigen Tourist:innen erlebt – es war einzigartig. Worauf ich hinaus will: Wir waren gezwungen, in Quarantäne zu gehen und konnten nicht sofort einen Roadtrip um die Ringstraße machen und uns die atemberaubende Natur anschauen. Wir mussten erst mal langsam machen. Was uns nicht schwerfiel: Unsere Quarantäne-Wohnung war eine einsame Hütte inmitten der Natur. Genau darum geht es auch beim Reisetrend "Soft Travel".
Soft Travel ist Entspannung
Die Idee des Soft Travel geht auf den "soft way of life" zurück, eine Idee, die durch Influencer:innen aus Nigeria bekannt wurde. Grob zusammengefasst könnte man sagen, man lebt mit weniger Stress und Trubel erfüllender. Bringen wir das in den Kontext mit Reisen, dann sind wir schon nahe am Gedanken von Soft Travel. Eine Expertin zu diesem Thema ist Willow McGinty. Sie ist lizenzierte Beraterin für psychische Gesundheit bei Thriveworks und beschreibt einfach ausgedrückt, dass es darum geht, sich Ruhe zu gönnen. An einem Ort, der vom Alltag entfernt ist.
How to Soft Travel
Du fragst dich jetzt sicher: "Das ist ja schön und gut, aber wie komme ich denn in diesen Genuss?" McGinty schlägt vor, bei einer Soft Travel Reise unterschiedliche Bereiche deines Lebens zu betrachten, um die du dich kümmern solltest. Also nicht nur köperlich und geistig, sondern auch spirtiuell und sozial.
Genau dann wirkt sich ebendiese Reiseform auch gut auf deine mentale Gesundheit aus, sagt auch Dr. Andrea Papa, leitende Ärztin bei Advantage Behavioral Health. Laut ihr können ganz einfache Dinge schon deine Reise zum Soft Travel machen. Den Wecker am Morgen nicht stellen oder den Strandtag erst planen, wenn du ankommst und nicht schon davor. Schlendere durch die Stadt oder setz dich in ein Café und schau dem Treiben in der Stadt zu. Wenn dir das zu viel ist für den Anfang, dann schalte doch einfach dein Handy aus und du wirst sehen, wir deine Reise automatisch "softer" wird.
Soft Travel vs. Slow Travel
Natürlich lassen sich bei dieser Reiseform auch Paralleln zu anderen Trends wie Slow Travel ziehen. Allerdings nimmst du dir beim Slow Travel, wie der Name schon sagt, Zeit für deine Reise. Genau diese hat man oft aber nicht und versucht stattdessen mit dem wohlverdienten Urlaub in ein paar Tagen seine Akkus wieder aufzuladen. Deshalb ist Soft Travel für viele Menschen, eine gute Möglichkeit trotz begrenzter Zeit Entspannung zu finden.
Sollte jede Reise ab sofort Soft Travel sein?
Diese Frage musst du natürlich für dich selbst beantworten, aber der Reisetrend Slow Travel oder Soft Travel sagt nicht, dass alle anderen Reiseformen nicht auch ihre Vorteile haben. Manchmal will man auch einfach ein vollgepacktes Programm, um in möglichst kurzer Zeit viel an einem Ort zu erleben. Für mich persönlich ist es wichtiger, ein Gefühl von einem Ort auf der Welt mit nach Hause zu nehmen, anstatt alle Sehenswürdigkeiten besucht zu haben.
Wenn du es bisher nicht ausprobiert hast, dann wäre es doch was für die nächste Reise. Der erste Schritt ist ganz einfach: Handy ausschalten und deine Umgebung genießen.
Was hältst du vom Soft Travel-Trend? Schreib es in die Kommentare!