Wer viel reist, der kennt das Gefühl, auf einmal um 3 Uhr in der Nacht unglaublich Hunger zu haben und durch einen fremden Ort zu wandern, auf der Suche nach etwas zu essen. Unser Schlafrhythmus wird beim Reisen, vor allem auf längeren Strecken, ziemlich durcheinander gebracht. Damit dein Schlaf unterwegs trotzdem erholsam bleibt, haben wir 7 Tipps fürs Schlafen auf Reisen für dich zusammengefasst.
Wir sitzen auf einem Futonbett und vor uns befinden sich noch die letzten Reste vom Sushi, das wir uns in der Nähe von unserer Unterkunft in Tokio geholt haben. Um nicht einzuschlafen, schauen wir uns eine Serie an und versuchen wach zu bleiben, damit wir einigermaßen im gleichen Rhythmus wie zu Hause bleiben, um am nächsten Tag nicht mit einem Jetlag zu starten. Immer wieder der Blick auf die Uhr. Sekundenschlaf. Wach bleiben. Dann endlich ist es geschafft und die Uhr zeigt 21:00 Uhr abends Ortszeit an. Jetzt können wir schlafen. Am nächsten Morgen zeigt sich, dass es tatsächlich etwas gebracht hat. Erholt wachen wir auf und freuen uns auf den ersten Tag in Tokio.
Unterwegs schlafen
Nicht immer ist es so einfach, für einen erholsamen Schlaf auf Reisen zu sorgen. Sei es, wenn du mit dem Bus reist oder mit der Fähre oder mit dem Zug. Je nach Verkehrsmittel helfen manchmal bestimmte Produkte, etwa ein Nackenkissen oder Kopfhörer, um deinen Schlaf zu verbessern. Aber du kannst noch mehr tun, um auch unterwegs ausgeruht zu sein. Dafür haben wir dir 7 Tipps zum Schlafen auf Reisen zusammengestellt. Die Tipps stammen unter anderem von Martin Seeley, CEO und Schlafexperte bei Mattress Next Day in Großbritannien, und der Neurowissenschaftlerin und Schlafspezialistin bei Wesper in New York, Dr. Chelsie Rohrscheib. Und ein kleiner Tipp stammt aus meiner eigenen Erfahrung.
Schlafen auf Reisen: 7 Tipps für mehr Erholung
Ob ein vertrautes Kissen oder die heimische Schlafroutine oder die Bildschirmzeit zu begrenzen. Diese 7 Tipps helfen dir dabei, besser auf Reisen zu schlafen.
#1 Nimm etwas Vertrautes von Zuhause mit
Ein Grund, warum wir schlechter auf Reisen schlafen, ist, dass unser Körper in einer neuen Umgebung in Alarmbereitschaft ist. Um dem entgegenzusteuern, kannst du einfach einen Gegenstand von Zuhause mitnehmen. Das kann z. B. ein Kissenbezug sein. Der vertraute Geruch suggeriert dem Gehirn, dass du jetzt entspannt sein kannst.
#2 Bau deine häusliche Umgebung nach
Natürlich kannst du hier nicht dein komplettes Schlafzimmer auf Reisen nachbauen, aber Seely rät dazu, auch unterwegs den Schlafbereich so einzurichten, dass er dem Schlafzimmer Zuhause relativ nahekommt. Wenn du daheim ein Nachtlicht benutzt, dann kannst du das auch unterwegs verwenden, so fühlt sich der fremde Raum auf Reisen sofort etwas vertrauter an. Außerdem empfiehlt er, ein eigenes Kopfkissen, Schlafmaske und Ohrstöpsel mitzunehmen.
#3 Bleib vor der ersten Nacht aktiv
Laut dem Schlafexperten Martin Seely ist es ratsam, vor der ersten Nacht in einer fremden Umgebung, sich während des Tages im Freien aufzuhalten und möglichst viel Bewegung zu bekommen. Durch körperliche Anstrengungen, wie Wandern, Schwimmen oder auch Sightseeing, fällt es dir nachts dann leichter einzuschlafen. Zusätzlich hat er den Tipp, eine Stunde nach dem Aufwachen ans Sonnenlicht zu gehen, um die innere Uhr neu einzustellen.
#4 Halte deine übliche Schlafroutine ein
Gut, dieser Tipp ist nicht immer so einfach umzusetzen, wie unser Beispiel in Tokio gezeigt hat. Allerdings lohnt es sich. Seely rät zu ähnlichen Ritualen wie Zuhause. Liest du ein Buch oder hörst du beruhigende Musik zum Einschlafen, dann hilft es dir auch unterwegs. Unser Gehirn bekommt somit Beständigkeit vermittelt und das hilft dir wiederum beim Einschlafen. Diesen Tipp hat er auch für das Reisen mit Kindern. Am besten haltest du dich an die Schlafroutinen daheim.
#5 Passe deinen Zeitplan an
Dieser Tipp ist besonders gut, wenn du außerhalb deiner Zeitzone unterwegs bist. Laut Neurowissenschaftlerin und Schlafspezialistin Dr. Chelsie Rohrscheib kann es dir auch helfen, deine biologische Uhr zurückzustellen, indem du eine geringe Dosis Melatonin einnimmst, zu der Zeit, in der du normalerweise schlafen gehst. Du kannst auch deinen Schlafrhythmus ein paar Tage vor Abreise bereits an die Gegebenheiten vor Ort anpassen und so deinem Körper die Umstellung erleichtern.
#6 Begrenze deine Bildschirmzeit
Auch, wenn es schwerfällt, versuche mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen keine elektronischen Geräte mehr zu nutzen. Der Grund hierfür liegt im blauen Licht, das von den Bildschirmen ausgestrahlt wird und die körpereigene Produktion Melatonin beeinträchtigen kann. Als kleiner Tipp: Du kannst einfach mit einer App bei verschiedenen Smartphones einen Schlafmodus aktivieren und somit dich selbst regulieren.
#7 Folge der Sonne
Der letzte Tipp hat mir vor allem auf Langstreckenflügen geholfen, wenn es kurz nach dem Start schon dunkel wird und während des Flugs nur ein paar Stunden später wieder hell wird. Nutze die Zeit, wenn es draußen dunkel ist und versuche, die Augen zu schließen und etwas zu schlafen. Du wirst sehen, wenn es wieder hell wird, fühlst du dich nicht so gerädert.
Hast du noch weitere Tipps fürs Schlafen auf Reisen? Dann schreib es in die Kommentare.