Für viele wird eine Reise nach Großbritannien in diesem Jahr deutlich komplizierter. Ab dem 2. April 2025 ist die Electronic Travel Authorisation (ETA) Pflicht – und das betrifft auch Reisende aus Deutschland. Seit dem 5 März 2025 kann dies online gemacht werden. Wer ohne Visum nach Großbritannien reist, muss sich vorab um eine Genehmigung kümmern, andernfalls wird der Weg zum Urlaub oder Geschäftstermin direkt an der Grenze enden. Diese neue Regelung sorgt für einiges an Aufregung – und nicht nur bei den Reisenden.
Ab dem 2. April müssen alle Personen aus Ländern wie Deutschland, die ohne Visum ins Vereinigte Königreich einreisen möchten, die ETA beantragen. Bisher reichte der deutsche Reisepass für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen, doch das wird sich nun ändern. Künftig ist die digitale Sicherheitsüberprüfung obligatorisch, um den Missbrauch des Einwanderungssystems zu verhindern, wie die britische Regierung erklärt. Und auch wenn es sich nach einer bürokratischen Hürde anhört, ist dies trotzdem einfach zu bewältigen. Aber: Reisende haben nur noch wenig Zeit, sich darauf vorzubereiten.
Die neue Regelung: Was ändert sich genau?
Die ETA ist ein digitaler Antrag, der mit dem Reisepass verknüpft wird. Antragsteller:innen müssen ein Foto des Reisepasses sowie ein Selfie hochladen und einige Sicherheitsfragen beantworten, darunter auch Informationen zu Vorstrafen. Im Wesentlichen ist die ETA also eine erweiterte Sicherheitsüberprüfung, die verhindern soll, dass Personen mit problematischen Vorstrafen oder anderen Risiken ins Land gelangen.
Die britische Regierung verspricht sich durch diese Maßnahme eine bessere Kontrolle der Einreise, wobei auch zusätzliche Einnahmen erwartet werden, da die ETA nicht nur für deutsche, sondern auch für Personen aus vielen anderen Ländern verpflichtend ist. Die Gebühr für den Antrag beträgt etwa 12 Euro und ist damit vergleichbar mit ähnlichen Systemen wie der ESTA-Genehmigung für die USA. Doch die praktische Umsetzung wirft Fragen auf: Wird der Antrag immer rechtzeitig bearbeitet? Und was passiert, wenn die Genehmigung erst bei der Einreise vorliegt?
Wie funktioniert der Antrag – und wer ist verantwortlich?
Der Antrag für die ETA kann über eine eigens entwickelte App oder eine Website auf dem Computer eingereicht werden. Trotz der relativ unkomplizierten Antragstellung empfiehlt das britische Innenministerium, damit frühzeitig zu beginnen. Zwar werden viele Anträge automatisch in wenigen Minuten bearbeitet, offiziell jedoch wird eine Bearbeitungszeit von bis zu drei Tagen angegeben. Das bedeutet, dass du ohne die ETA möglicherweise nicht an Bord deines Fluges oder Busses gehen kannst, obwohl du die Reise schon geplant hast.
Wer eine Pauschalreise gebucht hat, sollte sich keine Sorgen machen: Die Reiseveranstalter:innen sind gesetzlich verpflichtet, über alle Einreiseanforderungen zu informieren. Wer jedoch eigene Buchungen vornimmt, muss selbst darauf achten, dass die ETA vor der Reise beantragt wird. Viele Urlauber:innen könnten in den kommenden Monaten unvorbereitet sein, wenn sie nicht rechtzeitig an diese wichtige Anforderung denken.
Die Verantwortung liegt bei dir
Die Verantwortung für den Antrag liegt also sowohl bei den Reisenden als auch bei den Reiseveranstaltern. Während letztere verpflichtet sind, auf die ETA hinzuweisen, müssen Reisende, die ihre Reise selbst organisieren, sicherstellen, dass sie den Antrag rechtzeitig stellen. Wer die Frist verpasst, riskiert nicht nur, dass die Reise ins Wasser fällt, sondern auch, dass sie möglicherweise gar nicht erst beginnen kann, wenn die ETA nicht rechtzeitig erteilt wird.
Karolina Wojtal, Sprecherin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland, warnt davor, dass Reisende, die nicht informiert sind, mit bösen Überraschungen rechnen müssen. „Die neue Regelung wird sicherlich zu Problemen führen, insbesondere wenn Sie unvorbereitet sind“, so Wojtal. Und tatsächlich zeigt sich immer wieder, dass nicht alle Fluggesellschaften oder Reiseveranstalter bereits auf die ETA-Pflicht hinweisen, was für Reisende zu unliebsamen Verzögerungen oder sogar Absagen führen kann.
Die ETA als neues Muss für jede Großbritannien-Reise
Ab April wird eine Reise nach Großbritannien also nicht mehr ganz so einfach sein. Wer ohne Visum reist, muss sicherstellen, dass die ETA rechtzeitig beantragt wird, sonst drohen böse Überraschungen – sei es beim Boarding oder bei der Einreise. Während die Maßnahme von der britischen Regierung zur Verbesserung der Sicherheitskontrollen eingeführt wird, bedeutet sie für dich vor allem eines: mehr Planung und Bürokratie. Es bleibt abzuwarten, wie gut das System in der Praxis funktioniert. Klar ist jedoch: Wer ohne ETA reist, könnte schon vor der Grenze auf die Bremse treten müssen.
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