SIM-Karte als Prepaid: Ausland mit Datenvolumen bestens ausgerüstet bereisen

Wer länger im Ausland unterwegs ist oder über nicht so viel Datenvolumen im eigenen Handyvertrag verfügt, sucht nach einer kostengünstigen Lösung auf Reisen. Außerhalb Deutschlands bieten Mobilfunkanbieter SIM-Karten als Prepaid im Ausland an, mit denen sogar zum Teil unbegrenztes Datenvolumen möglich ist. Vor allem, wenn du mit dem Camper oder zu Fuß unterwegs bist und eine Unterkunft ohne WLAN hast, ist die Kombination mit einem eigenen WLAN-Router eine echte Möglichkeit. Aber welche Mobilfunkanbieter gibt es in beliebten Reiseländern? Wir haben dir eine Liste erstellt, um dir einen Überblick zu geben, welche Prepaid SIM-Karten im Ausland zum fairen Preis angeboten werden.

Seit es die EU-Policy gibt, dass Datenroaming innerhalb der EU ohne Aufpreis möglich ist, ist es leichter geworden, mit dem eigenen Datenvolumen auch außerhalb Deutschlands im Internet zu surfen. Bist du aber beruflich auf Reisen, benötigst größere Datenmengen oder eine höhere Surfgeschwindigkeit als dein Handyvertrag beinhaltet. Dann kann es eine gute Möglichkeit sein, dir einen mobilen WLAN-Router für unterwegs zu besorgen. Kombiniert mit einer ausländischen SIM-Karte als Prepaid, bist du bestens für die Reise gerüstet und auch arbeitsfähig (falls nötig). Diese gibt es übrigens bereits mit eSIM-Karten. Damit sparst du dir den Weg zum Supermarkt oder zur Tankstelle, um an die physische SIM-Karte zu kommen.

Warum eine SIM-Karte als Prepaid im Ausland?

SIM-Karten von den jeweiligen Mobilfunkanbietern im Ausland sind leichter zu bekommen als in Deutschland. Oft ist auch keine Identifizierung notwendig, sondern du legst die Karte in den mobilen Router ein und hast WLAN wie zu Hause auch. Kaufst du deine SIM-Karte als Prepaid im Ausland schließt du keinen Vertrag ab, sondern hast für einen bestimmten Zeitraum (meistens 10 oder 30 Tage) eine gewisse Höhe von Datenvolumen zur Verfügung. In den baltischen Staaten, Schottland oder auch in Portugal gibt es sogar Pakete von regionalen Mobilfunkanbietern, die unbegrenztes Datenvolumen beinhalten. Und das für 10 - 30 Euro. Also ein richtiges Schnäppchen für alle, die fleißig im Internet surfen wollen.

SIM-Karte als Prepaid im Ausland: So läuft das mit dem Datenvolumen

Baltische Staaten

In Estland, Lettland und Litauen kannst du eine Prepaid SIM-Karte ohne Probleme im Supermarkt. Am besten gehst du zum Infoschalter eines Rimi Hypermarkts oder kaufst sie an einer Tankstelle. Allerdings musst du sie für jedes Land einzeln besorgen. Die Karten musst du z. T. erst noch in dein Handy einlegen und eine bestimmte Nummer anrufen. Dann ist sie aktiviert. Erklärungen auf Englisch gibt es auf der jeweiligen Verpackung. Dort steht auch, wie du die Karte wieder aufladen kannst, wenn du das Datenvolumen oder die Anzahl der Tage verbraucht sind.

Estland: Tele2 ist der größte Anbieter in Estland. An Tankstellen und in Tele2 Shops erhältst du Prepaid SIM-Karten-Pakete in unterschiedlichen Größen und Preisen. Wir haben uns für unbegrenztes siebentägiges Internet für 9,95 Euro entschieden. Ein super Deal! Empfang hatten wir sogar auf den entlegensten Campingplätzen am Meer.

Lettland: manazz - Zelta oder auch der Mobilfunkanbieter, der durch den gelben Fisch bekannt ist, bietet Prepaid SIM-Karten für 4,99 Euro mit unbegrenztem Internet für eine Woche an. Auch hier gibt es ohne Probleme Karten, die du für 30 Tage nutzen kannst. Top-up ist ebenfalls möglich. Der Empfang war auf jeden Fall ausreichend für Videocalls.
Litauen: Der Mobilfunkanbieter EZYS bietet Prepaid SIM-Karten an, die eine unterschiedliche Anzahl an GBs und Tagen umfassen. Wir haben beispielsweise für 10 Tage 100 GB für unter 3 Euro besorgt. Es gibt aber auch unbegrenztes Internet für unter 15 Euro. Die Netzabdeckung war bei uns sehr gut, die Aktivierung einfach.

Portugal

In Portugal haben wir uns ebenfalls über die Möglichkeit von unbegrenztem Datenvolumen gefreut und deswegen für den Anbieter MEO entschieden. Der Deal: 15 Tage für 15 Euro. Der Pay-as-you-go-Tarif kann jederzeit um weitere 15 Tage verlängert werden, wenn man wieder für 15 Euro auflädt. Wir haben die Prepaid SIM-Karte direkt im Shop besorgt. Die Netzabdeckung war soweit in Ordnung. Was uns aufgefallen ist: Zu Stoßzeiten wurde das Internet wesentlich langsamer, da wohl viele in dem Netz surfen. Das hat es bei Videocalls besonders nachmittags schwieriger gemacht.

Spanien

In Spanien gibt es drei Mobilfunkanbieter, die prepago, also Prepaid-Tarife anbieten: Movistar, Orange und Vodafone. Wir hatten uns – eher durch Zufall – für Vodafone entschieden und aufgrund eines Angebots über 100 GB für 28 Tage und 20 Euro bekommen. Am besten gehst du zum Kauf in einen Shop von Vodafone. Dafür benötigst du deinen Reisepass. Lass deine Karte dort gleich aktivieren, das macht es später um einiges leichter, wenn du die Karte direkt im Router benutzen willst. Vorteil ist auch: Datenroaming ist mit dabei, so dass du die SIM-Karte auch in den Nachbarländern ohne Probleme nutzen kannst.

Frankreich

In Frankreich ist zusätzliches Internet nicht super günstig. Dafür bekommst du aber eine super schnelle Internetverbindung (sogar auf dem abgelegenen Dorf) und kannst z. B. die Prepaid SIM-Karte von freeMobile direkt am Automaten kaufen. Diese gibt es in vielen Kiosk- und Tabakshops. Eine Übersicht gibt es auf der Website des Anbieters. Für den Kauf am Automaten solltest du allerdings über ein wenig Französischkenntnisse verfügen oder einfach mal bei 25u.de vorbeischauen. Da gibt es eine gute Erklärung.

Dänemark

Lebara bietet in Dänemark Daten-Bundles an, die z. B. 140 GB für ca. 23 Euro beinhalten. Im Package dabei ist nur Datenvolumen ohne Telefonnummer und Co. Bei Lebara surfst du in dem Netz der großen dänischen Anbieter Telenor und Telia und hast damit auch eine gute Abdeckung. Zu kaufen gibt es die SIM-Karten mit dem Daten-Bundle in vielen großen Supermärkten, die Aktivierung läuft dann Schritt für Schritt online.

Schweden

Es gibt vier Mobilfunkanbieter in Schweden: Telia, Tele2, Telenor und 3 (Tre). Bei diesen gibt es aber nur wenig GBs für viel Geld. Interessanter sind da die Anbieter halebop und Comviq, die das bestehende Netz der großen Anbieter mitnutzen. Wir hatten uns während unseres Schwedenaufenthalts für Comviq entschieden. Hier gibt es unbegrenztes Datenvolumen für 35 Euro für 30 Tage. Kaufen kannst du die Prepaid-SIM-Karte im schwedischen Ausland bei Circle K-Tankstellen, ICA, Pressbyrån (oft auch in großen Supermärkten vertreten) und 7-Eleven. Wichtig ist dabei: SIM-Karten müssen in Schweden registriert werden. Deswegen am besten direkt im Shop nachfragen und es gleich dort machen lassen. Sonst kann es wirklich tricky werden.

Island

In Island gibt es den Anbieter Siminn, der über eine große Abdeckung auf der Insel verfügt. Es ist also sinnvoll, sich eine Prepaid SIM-Karte von diesem Mobilfunkanbieter, etwa in Computergeschäften zu besorgen. Das Starterpaket kostet ca. 20 Euro und beinhaltet 10 GB. Online kannst du das Paket dann noch mit mehr Datenvolumen aufladen, z. B. 50 GB für 38 Euro. Auf jeden Fall kein super günstiger Spaß.

Japan

Da in Japan das eigene Inklusivdatenvolumen nicht nutzbar ist, aber dennoch der ein oder andere Übersetzer für die Reiseplanung vor Ort nützlich sein könnte, gibt es die Möglichkeit, sich bereits vor der Reise nach Japan eine SIM-Karte zu besorgen. Über Japan Experience etwa haben wir eine SIM-Karte bestellt und vor Abreise zugeschickt bekommen. Am Flughafen haben wir uns mit dem WLAN verbunden und die SIM-Karte eingerichtet. Wir hatten zwar etwas Schwierigkeiten, bis wir APN und Co. richtig eingestellt hatten, aber konnten die SIM-Karte dann auch ohne Probleme im mobilen Router nutzen.