Jassas (griech. Hallo) von der griechischen Halbinsel Peloponnes! Camping zwischen grünen Olivenbäumen, mit Blick auf schroffe Steilküsten, direkt am türkisfarbenen Meer und weißen Sandstränden: Die Halbinsel lässt sich gut mit dem Camper oder Zelt erkunden. Unsere sieben Reisetipps liest du in diesem Beitrag.

Die Peloponnes hat uns immer wieder überrascht. Ihr Aussehen ähnelt einer Hand und deshalb nennt man die Ausbuchtungen auch „Finger“. Jeden „Finger“ kannst du mit dem Camper abfahren und dort etwas anderes erleben. Auf der einen Seite findest du grüne Olivenbäume und Wälder, während dagegen auf der anderen Seite die Landschaft von felsiger Natur bestimmt wird. Es gibt heiße Quellen, türkises und kristallklares Meer, Palmen und weiße Sandstrände. Die kleinen Städte sind durchzogen von weißen Häuserfassaden mit bunten Dächern. Kurz gesagt, du wirst immer wieder überrascht. Kein Wunder also, dass besonders die Stellplätze mit direktem Meerblick oder an denen du einen blutroten Sonnenuntergang erleben kannst, besonders beliebt sind.

Allerdings gibt es beim Wildcamping oder Freistehen auf der Peloponnes ein paar Dinge zu beachten.

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Wildcamping Griechenland
Die griechische Gesetzgebung verbietet, wie die Gesetzgebung der meisten Länder, das freie Campen im Allgemeinen und nicht nur für Wohnmobile. Bei Wohnmobilen wird unter freiem Campen das Aufstellen von Sitzgelegenheiten und Zelten verstanden. Weitere Informationen, leider auf Griechisch, findest du hier.

Allerdings: Nur in der Nebensaison wird ein Auge zugedrückt beim Wildcamping mit Sinn und Verstand.

Was du beim Camping auf der Peloponnes beachten solltest, haben wir dir im Folgenden zusammengeschrieben. Grundsätzlich gilt immer die Regel: Handle mit gesundem Menschenverstand und frage lieber einmal zu viel nach, bevor du einfach auf einem Privatgrund übernachtest. Jetzt aber zu den Tipps.

7 Tipps für Peloponnes Camping

#1 Zeige beim Freistehen kein Campingverhalten

Auf der Peloponnes findest du viele Orte, an denen du in freier Natur übernachten kannst. Das kann im Nirgendwo, in den Bergen oder direkt am Meer sein. Allerdings, wie du oben in der Infobox lesen kannst, ist das Camping in der Natur grundsätzlich nicht gestattet. Es wird aber besonders in der Nebensaison oft ein Auge zugedrückt, wenn du deinen Ort zum Übernachten nur zum „Ausruhen“ verwendest. Achte deshalb darauf, dass du kein Campingverhalten zeigst, das bedeutet keine Stühle, Tische oder Markise.

Foto: Benjamin Bernotat

#2 Nimm Hunde oder Katzenfutter für Streuner mit

Wenn du schon mal in Griechenland unterwegs warst, dann werden dir sicher die vielen streunenden Vierbeiner – Hunde oder Katzen – aufgefallen sein. So ist es auch auf dem Peloponnes. Anders als in Deutschland werden hier Tiere eher als Nutztiere und weniger als Familienmitglied gesehen. Auch fehlende Kastrationsprogramme tragen zur Vermehrung bei. Die Streuner freuen sich darüber, wenn du ihnen etwas zu fressen gibst. Wir haben deshalb auf unserer Reise extra Hundefutter gekauft und konnten so dem ein oder anderen Streuner etwas Gutes tun. Aber Achtung: Nur weil ein Hund kein Halsband hat, heißt das nicht, dass er keine Besitzer:innen hat.

Foto: Benjamin Bernotat

#3 Verlasse den Platz sauberer, als du ihn vorgefunden hast

Dieser Tipp sollte eigentlich selbstverständlich sein, allerdings ist das leider nicht immer so. Wenn du einen wundervollen Platz direkt am Meer oder in der Natur gefunden hast, dann tu doch etwas Gutes und nimm Müll, der dort liegt, einfach mit. Wenn ihr Team Spaten seid, also keine Trockentrenntoilette oder eine Chemietoilette an Bord habt, dann nehmt bitte euer Toilettenpapier wieder mit. Die Natur wird es euch danken.

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#4 Nutze Camping-Apps mit Verstand

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Schlafplatz für die Nacht, unabhängig von offiziellen Camping- und Stellplätzen, zu finden. Dabei helfen dir Apps, wie park4night oder auch iOverlander. Wichtig dabei ist es, dass ihr die Apps mit Verstand nutzt. Also lest die Bewertungen der Plätze durch und überlegt euch vorher, ob ihr manche Wege fahren könnt, da die Zufahrten manchmal nur mit einem 4×4-Fahrzeug zu meistern sind. Auch sind manche Plätze vielleicht zu nah an den Wohnungen der Einheimischen.

Foto: Benjamin Bernotat

#5 Respektiere die Einheimischen

Wenn du mit deinem Camper auf der Peloponnes unterwegs bist, dann bist du natürlich Gast. Deshalb gilt als oberste Regel: Respektiere die Einheimischen. Denke daran, dass du bei Stellplätzen am Meer immer etwas Platz für die Einheimischen lässt, damit sie in Ruhe angeln oder den Sonnenuntergang betrachten können. Lieber in zweiter Reihe parken als an vorderster Stelle. Auch ein Kopfnicken oder „γειά σας“ (griechisch Hallo; gesprochen „Jassas“) trägt zur Freundlichkeit bei. Solltest du das Gefühl haben, dass manche Stellplätze schon zu voll sind, dann fahr lieber noch ein Stückchen weiter, als dich reinzuquetschen.

Foto: Benjamin Bernotat

#6 Gehe sparsam mit Wasser um

Erst dieses Jahr im Sommer wurde die griechische Bevölkerung per E-Mail darauf hingewiesen, Wasser zu sparen aufgrund von Wasserknappheit. Denke deshalb auch auf den Peloponnes daran, dass Wasser ein schützenswertes Gut ist und wenn du etwa einen tropfenden Wasserhahn siehst, dreh ihn einfach zu. An öffentlichen Plätzen gibt es auch oftmals Wasserstellen. Allerdings sind diese mit Vorsicht zu genießen, da die Wasserqualität nicht immer überwacht wird. Wir füllen unser Trinkwasser an ausgewiesenen Trinkwasserstellen auf Campingplätzen auf und filtern es noch einmal mit einer Filterflasche.

Foto: Benjamin Bernotat
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#7 Reise in der Nebensaison

Foto: Benjamin Bernotat

Wenn die Touristenströme abgereist sind, die meisten Strandliegen eingeklappt und Sonnenschirme einsam am Strand stehen, dann ist es Nebensaison auf der Peloponnes. Ab Oktober herrscht ein anderer Vibe und auch nur dann wird „Freistehen“ oder „Wildcampen“ geduldet. Trotzdem ist immer noch einiges los und du wirst vermutlich kaum irgendwo alleine stehen. Außer du findest einen Platz etwas weiter entfernt vom Meer oder der nicht so leicht zugänglich ist. Wir waren auch im Oktober auf der Peloponnes unterwegs und uns hat der Nebensaison-Vibe sehr gut gefallen. An vielen Stellen wird renoviert und gearbeitet für die nächste Saison, dafür sind die Strände nahezu menschenleer.

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Welche weiteren Tipps hast du fürs Camping auf dem Peloponnes? Schreib es in die Kommentare!