Hast du selbst schon mal Overtourism oder Übertourismus wahrgenommen? Wenn ja, dann gehörst du laut einer aktuellen Umfrage eher zu einem geringeren Teil der Bevölkerung. Welche neuen Erkenntnisse es zum Thema Overtourism gibt und warum der Tourismus auch positiv sein kann, das liest du in diesem Artikel.

Overtourism. Ein Begriff, der heute immer öfter in den Medien auftaucht, obwohl es ihn schon länger gibt. Dabei geht es um die negativen Auswirkungen des Massentourismus. Ich selbst habe damit auch schon einige Erfahrungen gemacht. Sei es in Paris im Schloss Versailles, bei dem ich von einer Menschenmenge durch die Räumlichkeiten geschoben wurde oder auf einer Insel-Bootstour in Panama, bei der die Leute fast aus dem kleinen Boot geflogen wären. Und das nur, um ein Foto von einem Faultier oben in den Bäumen zu schießen. Oder in Island an einem Campingplatz in der Stadt Vik, bekannt durch die rote Kirche, die sich von der grünen Landschaft abhebt. Ich könnte noch unzählige weitere Beispiele nennen.

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Bin ich ein Teil von Overtourism?

Klar war ich in einer gewissen Weise selbst schuld daran, in Touristenströmen zu geraten und natürlich kann ich mich da nicht herausnehmen, da ich ja selbst kein Local bin. Somit bin ich also auch ein Teil des Problems.

Allerdings bin ich mit diesem Gefühl eher Teil der Minderheit, laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die die Reiseplattform Evaneos in Auftrag gegeben hat. Über 51 Prozent der Befragten gibt an, noch nie etwas von Overtourism gehört zu haben und sogar 64 Prozent seien selbst bisher nicht davon betroffen gewesen. Daraus geht ganz klar hervor, dass noch einiges an Aufklärung im Bereich Overtourism getan werden muss.

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Die Umfrage wurde von YouGoV im Auftrag von Evaneos durchgeführt. 1.023 Personen nahmen daran über einen Zeitraum vom 5. Juni bis 7. Juni 2024 teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sollen damit repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab einem Alter von 18 Jahren stehen.

Weitere Erkenntnisse aus einer Umfrage von YouGov über Overtourism

Schauen wir uns noch weitere Zahlen der Umfrage an. Es gibt nämlich markante Unterschiede in den Altersgruppen in der deutschen Bevölkerung. So haben bei den 45- bis 54-Jährigen ganze 40 Prozent noch nie etwas vom Begriff Übertourismus oder Overtourism gehört. Dagegen immerhin nur 32 Prozent bei der jüngeren Generation im Alter von 18- bis 24 Jahren. Noch interessanter wird es, wenn wir uns die Zahl von 71 Prozent anschauen: Das ist nämlich der Anteil der Befragten, die sich selbst nicht als Verantwortliche der negativen Folgen des Massentourismus sehen.

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Die positive Seite des Tourismus

Es ist aber noch nicht alle Hoffnung verloren, denn der Tourismus hat auch seine positiven Seiten, wenn es nach Florian Eggli, Dozent am Institut für Tourismus und Mobilität an der Hochschule Luzern, geht. Er betrachtet den Tourismus als Chance, indem man ihn als Erlebnis sieht, ohne natürlich die negativen Folgen außer Acht zu lassen. Was bedeutet das?

Seiner Ansicht nach ist der Lebensraum von Einheimischen und Tourist:innen sehr stark miteinander verbunden. Beides bedingt sich und profitiert voneinander. Des Weiteren sieht er einen großen Unterschied nicht nur in der Anzahl der Tourist:innen, sondern vielmehr im Verhalten. So fallen Tourist:innen, die sich den lokalen Gepflogenheiten und der Kultur unterordnen, weniger stark ins Gewicht als welche, die das nicht tun.

Das wäre doch bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung – nämlich gegen den Overtourism. Denn vor allem das Verhalten der Massen an Tourist:innen schadet aus verschiedenen Gründen der Bevölkerung und der Natur. Sei es durch Mietpreissteigerungen, nämlich dadurch, dass immer mehr Wohnungen dem einheimischen Wohnmarkt fehlen, oder schlicht wegen der Überfüllung, was beispielsweise zu Verkehrsproblemen führen kann.

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Gegen den Overtourism

Was kann ich also gegen Overtourism machen, wenn ich nur eine einzelne Person bin und nicht viel ausrichten kann? Ich habe gelernt, einfach bestimmte Sehenswürdigkeiten an Orten bewusst auszulassen und vielmehr ein Gespür für einen Ort zu bekommen.

Das, was eigentlich zählt, sind nämlich die Kultur und die Menschen. Klar wird man dann immer damit konfrontiert, dass man doch nur in einer Stadt gewesen war, wenn man eine bestimmte Sehenswürdigkeit gesehen hat. Aber das ist mir mittlerweile egal. Hauptsache ich nehme etwas mit nach Hause und das kann auch nur eine kleine Unterhaltung auf einem lokalen Markt sein.

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Warst du selbst schon mal an einem Ort mit Übertourismus und wenn ja, wie hat es sich für dich angefühlt? Schreib es in die Kommentare!