Wir packen gerne minimalistisch und es macht uns glücklich – ob auf Reisen mit dem Minicamper, als ständig reisender digitaler Nomade oder als Backpacker:innen. Nur wirklich durchdachte und ausgewählte Sachen kommen in unser Gepäck. Und das, obwohl wir oft mehrere Monate am Stück unterwegs sind. Wer mit leichtem Gepäck unterwegs ist, spart übrigens auch gleichzeitig CO₂ ein und hilft damit der Umwelt. Wie sagt man so schön? Weniger ist mehr! Deswegen gibt’s hier unsere Tipps für Minimalismus auf Reisen für euch.
Bei unserer letzten Reise durch Japan wurde uns oft gesagt: „So ein riesiger Rucksack! Der ist doch super schwer?“ Ja, das stimmt. Unser Backpack für eine lange Reise durch Japan war sicher nicht der leichteste – die erlaubten 23 Kilo im Flieger haben wir dennoch längst nicht erreicht. Glücklich über unseren Backpack waren wir aber trotzdem, denn bei anderen Reisenden haben wir auch gesehen, dass manche mehr Koffer dabei hatten als Hände zum Schieben. Da haben wir doch noch lieber die Hände frei und nur die Teile dabei, die wir wirklich unterwegs brauchen.
Wenn wir unseren Minicamper bereit für die nächste Reise machen, überlegen wir ganz genau, was wir mitnehmen und wie viel Platz dafür ist. Es hat sicherlich zwei bis drei Reisen gebraucht, bis wir die ultimative Packliste für uns zusammengestellt haben. Auf Reisen selbst vermissen wir nichts, wir haben alles, was wir brauchen und sind glücklich damit.
Tatsächlich fällt es uns eher schwerer, wieder zurück in eine Wohnung zu kommen, die voll ist mit Dingen, die wir gar nicht vermisst haben. Unser Kleiderschrank überfordert uns immer wieder. Der Drang, sich von Dingen zu trennen, wächst genauso wie unsere Liebe zum Capsule wardrobe.
Was bedeutet eigentlich Minimalismus?
Es geht weniger darum, nur noch wenig zu besitzen. Viel mehr liegt der Fokus auf der Qualität und darauf, dass man selbst Dinge besitzt, die einen Zweck haben und Freude bereiten.
Unsere Tipps für Minimalismus auf Reisen
Ob das Kleidungsstück, der vierte Coffee-to-go Becher oder das zweite Paar Wanderschuhe: Was uns das minimalistische Reisen definitiv gelehrt hat, ist, dass wir zweimal darüber nachdenken, was wir wirklich brauchen. Wir fühlen uns dadurch leichter und haben eher das Gefühl, dass wir uns auf was fokussieren können: die Reise an sich.
Du willst und brauchst das auch? Hier kommen unsere persönlichen Tipps für Minimalismus auf Reisen:
#1 Bereite dich vor:
Mach dir eine Packliste und überlege genau, was du mitnehmen willst. Am besten checkst du vorher schon das Wetter aus und überlegst, welche Aktivitäten du vor Ort machen kannst.
#2 Beschränke dich auf das Wichtigste:
Ben ist Teil unseres Redaktionsteam und ist oft genervt davon, fünf Ladekabel und unterschiedliche Charger für jedes technische Gerät mitnehmen zu müssen.
„Mein Tipp ist: Lege alle Kabel, Stecker etc. vor dich hin und überlege, wo du sparen bzw. welche Kabel du doppelt verwenden kannst. Bei z.B. recable.eu gibt’s Adapter, die Anschlüsse zum Stecken anbieten. So kannst du das gleiche Kabel für z. B. Lightning und USB-C verwenden.“
#3 Packe für 7 Tage:
Und das unabhängig davon, wie lang du unterwegs bist. Deine Wäsche kannst du vor Ort waschen. Wenn du farblich zusammen passende Teile mitnimmst, kannst du besser kombinieren. Am besten ziehst du bei Bedarf mehrere Sachen übereinander an und nimmst dafür weniger dickere und schwerere Sachen mit – ganz nach dem Zwiebelprinzip.
#4 Kombiniere:
Besonders bei Kosmetik kannst du Platz einsparen, in dem du mehrere Produkte kombinierst. Damit sparst du gleichzeitig Plastik und tust der Umwelt etwas Gutes. Und wenn wir schon beim kombinieren sind: Eine Stofftasche kannst du perfekt sowohl fürs Einkaufen als auch für dreckige Wäsche nutzen. Mein Tipp lautet deswegen:
„Überlege dir gut, wie viele Cremes, Shampootuben etc. du wirklich benötigst. Zum Duschen benutze ich eine nachhaltige feste Kombination aus Duschgel und Shampoo (z.B. Duschbrocken) mit praktischer Reiseverpackung.“
#5 Wähle ein kleineres Gepäckstück:
Als digitaler Nomade hat Thorsten keinen festen Wohnsitz und damit auch nicht das Privileg, dass ein riesiger Kleiderschrank auf ihn zu Hause wartet. Denn wo ist schon sein Zuhause? Sein gesamter Besitz befindet sich in etwa fünf Kartons in einer Lagerbox in Hamburg. Alles, was er tagtäglich benötigt, egal ob in Budapest oder Buenos Aires, hat er ständig um sich herum – und braucht dazu nicht einmal das größte Gepäckstück. Zumal ein größerer Koffer auch dazu verleitet, mehr Gepäck mit sich zu führen. Thorstens Tipp lautet daher:
„Für meine ständigen Reisen habe ich mich bewusst für die zweitgrößte Koffergröße entschieden, mit der man nicht 30 Kilo oder mehr packen kann. Abgesehen davon, ist diese Maximalgröße bei den meisten Airlines auch mit höheren Kosten verbunden. Theoretisch könnte ich meinen aktuellen Koffer locker auf bis zu 23 Kilo packen, bin aber immer etwas stolz, wenn ich am Flughafen-Check-in sehe, dass ich weit unter 20 Kilo Gepäck dabei habe.“
Minimalistisch zu mehr Freude am Reisen
Ein bewusstes und achtsames Leben zu führen, das ist das Ziel von Minimalismus. Wenn wir uns auch auf Reisen auf das Wesentliche konzentrieren und den Wert der Dinge, die wir dabeihaben, zu schätzen wissen, macht es auch gleich noch mehr Spaß.