"CopenPay" heißt die neue Sommerinitiative von Kopenhagen, die vor allem eines erreichen soll: Tourist:innen zu klimafreundlichen Reisen zu ermutigen. Und das mit einem spielerischen Ansatz und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Damit inspiriert Kopenhagen auch andere Städte und liefert konkrete Ideen und Ansätze, um in Kopenhagen Urlaub umweltfreundlicher zu gestalten.

Was uns bei unserem ersten Besuch in Kopenhagen sofort aufgefallen ist: die Selbstverständlichkeit, mit der das Fahrrad als gängiges Transportmittel genutzt wird. Wir selbst haben die Stadt auch per Fahrrad erkundet und uns auf den breiten Fahrradwegen absolut wohlgefühlt. Was aber definitiv schwierig ist: einen Fahrradstellplatz mit der Möglichkeit, das Rad abzuschließen, zu bekommen. 😉

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In Kopenhagen Urlaub mit Nachhaltigkeit verbinden

Tourist:innen, die über den Sommer hinweg in Kopenhagen Sightseeing auf dem Rad machen, werden im Rahmen einer neuen Initiative belohnt: Für die Tour mit dem Fahrrad gibt es beispielsweise einen kostenlosen Drink. Gratis-Mitmachaktionen, Teilnahme an Workshops und eine Einladung zum Kaffee: "CopenPay" startete am 15. Juli 2024 und geht bis zum 11. August und beruht vor allem auf Vertrauen. Ein Foto von der geleisteten Müllaufräumaktion, das Vorzeigen des Tickets für den öffentlichen Nahverkehr oder einfach direkt mit dem Rad anreisen – und schon gibt’s dafür eine Belohnung von der Tourismusorganisation Wonderful Copenhagen.

Aber auch Einheimische werden von der Pilotaktion nicht ausgeschlossen: Wer beispielsweise in der dänischen Nationalgalerie SMK seinen Plastikmüll mitbringt, kann ihn in einem Workshop in ein Kunstwerk verwandeln. Insgesamt sind 24 Attraktionen in Kopenhagen an der Umweltaktion beteiligt und belohnen klimafreundliches Verhalten. Ob das auch zu einer zukünftigen Inspirationsquelle für andere Städte wird?

"Copenpay" startet erst mal als Pilotkampagne. Kopenhagen ändert dabei aber ein entscheidendes Detail: Nachhaltiges Reisen wird konkret gemacht und zu etwas Greifbarem. Es hat einen spielerischen Charakter, für sein Verhalten belohnt zu werden. Der Anreiz ist somit ein anderer als bei bisherigen Kampagnen, die vor allem auf Awareness aufmerksam machen. Ist es damit auch erfolgreicher und "richtig"? Das wird sich sicherlich zeigen. Inspirierend ist es auf jeden Fall und gleichzeitig ein guter Ansatz, um Reisenden zu zeigen: "Hey, so bewegst du dich vor Ort! Und so kannst du es auch klimafreundlicher tun."

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5 Geheimtipps für Kopenhagen: Urlaub mal anders

Laut der Tourismusorganisation möchte ein Großteil der Tourist:innen umweltfreundlich handeln, aber nur wenige ändern wirklich ihr Verhalten. Mit "CopenPay" soll das geändert werden. Werfen wir doch mal einen Blick auf ein paar Aktionen, denn es tummeln sich auch einige Geheimtipps für Kopenhagen darunter.

#1 Zoku Copenhagen

Das Zoku ist ein neues Business Hotel in Ørestad mit grüner Dachterrasse und einem tollen Blick auf die Stadt. Wer mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, erhält im Rahmen der Aktion ein Nørrebro Bryghus Bier umsonst. Vielleicht ist es ja aber auch ein Übernachtungstipp für den nächsten Stadtbesuch?

#2 CopenHill

Die Skianlage Kopenhagens gehört längst zu einem der bekanntesten Attraktionen und Umweltprojekten der Stadt. Die Skipiste auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage ist mit Kunststoffmatten ausgelegt, auf denen Skifreunde ihre Skills auspacken können. Wer nicht Ski- oder Snowboarden will: Wander- und Laufpfade stehen bei CopenHill ebenfalls zur Verfügung. Auch hier gilt: Reist du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad an, gibt's 20 Extraminuten bei deiner Tour auf der Skianlage obendrauf.

#3 BaneGaarden

Müll sammeln und dafür ein Mittagessen umsonst bekommen? Das gibts im BaneGaarden, ein grünes Essens- und Kulturprojekt, das in ehemaligen Scheunen aufgebaut wurde und wo du auch außerhalb der Aktion nachhaltige Inspiration, etwa in Fermentierungs-Workshops oder auf dem Bauernmarkt, finden kannst.

#4 Copenhagen Surf School

Wusstest du, dass du deinen Städtetrip auch mit Windsurfen in den Seen des Amager Beachparks verbinden kannst? Hilfst du vor deinem Windsurf-Kurs bei der Copenhagen Surf School bei einem 30-minütigem Beach Clean ab mit, erhältst du nach deiner Lehrstunde den Lunch umsonst. Das klingt nach einem fairen Deal, oder?

#5 Donkey Republic

Mit dem Fahrrad lässt sich Kopenhagen super erkunden. Die größte Fahrradvermietungsfirma heißt Donkey Republic und im Rahmen der Umweltaktion kannst du dir sogar für 45 Minuten for free ein Rad leihen, um z. B. nach BaneGaarden zu fahren. Also, wenn sich das nicht perfekt mit deinem Citytrip vereinbaren lässt, weiß ich auch nicht weiter.