Wenn du dachtest, du hättest beim Reisen schon alles gesehen, dann wartet in China ein neues Superlativ auf dich – und zwar in luftiger Höhe. In der südlichen Provinz Guizhou entsteht aktuell ein Bauwerk, das neue Maßstäbe setzt: Die Huajiang-Grand-Canyon-Brücke soll im Sommer 2025 eröffnen und ist schon jetzt ein spektakulärer Kandidat für deine Bucket List. Warum? Weil du hier über den tiefsten Canyon Chinas fährst – in 625 Metern Höhe …
Die Fakten sprechen für sich: Mit unglaublichen 625 Metern Abstand zwischen der Fahrbahn und dem darunter liegenden Fluss Beipan Jiang wird die Huajiang-Grand-Canyon-Brücke zur höchsten Brücke der Welt – gemessen an der Höhe über dem Boden. Zum Vergleich: Die bisherige Rekordhalterin, die Beipanjiang-Brücke (auch bekannt als Duge Bridge), wird damit deutlich übertroffen.
Bereits seit 2022 laufen die Bauarbeiten an dem gigantischen Projekt, das die Stadt Liuzhi mit dem Kreis Anlong verbindet. Was früher ein schwer zugängliches Tal war – auch bekannt als „Riss in der Erde“ – wird nun durch eine Hightech-Verbindung überbrückt, die nicht nur für Staunen sorgt, sondern vor allem Reisen revolutionieren soll. Die Strecke, für die man bislang rund zwei Stunden brauchte, kann nach Eröffnung der Brücke in nur zwei Minuten zurückgelegt werden. Du bist also nicht nur schneller am Ziel – du fährst auch über ein Stück Ingenieursgeschichte.
Spektakuläre Technik trifft auf wirtschaftliche Hoffnung
Das Bauwerk ist nicht nur hoch, sondern auch massiv: Allein die Stahlträger der Brücke bringen rund 22.000 Tonnen auf die Waage – das ist dreimal so viel wie die Stahlstruktur des Pariser Eiffelturms. Doch hinter dem Bau steckt mehr als nur der Wunsch nach einem Weltrekord. Die Brücke soll die wirtschaftliche Entwicklung in der ländlichen Region Guizhous ankurbeln. Der Fokus liegt dabei auf nachhaltiger Infrastruktur, die lokale Erzeugnisse wie Lebensmittel oder traditionelles Kunsthandwerk besser in den Rest des Landes bringen kann. Es geht also vielmehr darum, andere Straßen zu entlasten und einen kürzeren Weg zu schaffen. Das erspart nicht nur viel Zeit, sondern auch Unmengen an CO₂.
Gleichzeitig ist auch der Ausbau der touristischen Infrastruktur Teil des Plans: Mit dem sogenannten Yundu Service-Center entsteht in der Nähe ein 21.100 Quadratmeter großes Areal, das Restaurants, Shops, Unterkünfte und Freizeitangebote bieten soll. Für Reisende bedeutet das: mehr Komfort, mehr Angebote und mehr Möglichkeiten, diese beeindruckende Region ganz individuell zu entdecken.
Zukunftsprojekt mit touristischem Potenzial
Und nicht nur der Brückenbau selbst setzt Maßstäbe – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Die Huajiang-Grand-Canyon-Brücke wurde so geplant, dass Eingriffe in die Natur minimal bleiben: Statt den Canyon durch massive Zufahrten oder Stützpfeiler zu belasten, überspannt die Brücke mit einer filigranen Hauptspannweite von 1.420 Metern nahezu das gesamte Tal. So bleiben die sensiblen Ökosysteme am Boden weitgehend unberührt. Zudem wurden beim Bau innovative Materialien und Techniken verwendet, die besonders langlebig und ressourcenschonend sind, um Wartung und Umweltbelastung langfristig zu reduzieren.

Auch für Besucher:innen wird Wert auf ein bewusst nachhaltiges Erlebnis gelegt. In unmittelbarer Umgebung entstehen Wander- und Fahrradwege, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen und Naturbeobachtung ermöglichen, ohne die Flora und Fauna zu stören. An verschiedenen Aussichtspunkten informieren interaktive Tafeln über den Schutz des Canyons und die Vision einer grüneren Infrastruktur. Wer möchte, kann sich bei geführten Öko-Touren von lokalen Guides noch tiefer in die Natur- und Kulturgeschichte Guizhous einführen lassen – und dabei Projekte unterstützen, die der Region wirklich zugutekommen.
Ein Brückenwunder für dein nächstes Abenteuer
Die Huajiang-Grand-Canyon-Brücke ist mehr als nur ein neues Highlight auf der Weltkarte der Megabauten – sie ist ein Symbol für Fortschritt, Verbindung und die Kraft des Reisens. Auch wenn der Bau auf den ersten Blick wie eine gigantische Materialschlacht wirken mag, verfolgt das Projekt ein klares Ziel: eine nachhaltigere Zukunft. Durch die direkte Verbindung werden lange, kurvenreiche Routen abgekürzt, was nicht nur Zeit spart, sondern auch den Ausstoß von CO₂ erheblich reduziert.
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