Wir verbinden mit Frankreich steile Klippen, lange Sandstrände, blühende Lavendelfelder und jede Menge kulinarische Highlights. Das Land bietet Reisenden eine große Auswahl an Aktivitäten, kulturellen Sehenswürdigkeiten und auch Möglichkeiten, sie auf langsame Art zu erkunden. Wir haben ein paar Tipps für deine Frankreich-Rundreise: Auto, Zug oder mit dem Rad – entdecke das Land ganz auf deine Weise und bevorzugte Fortbewegungsart.

Als Nachbarland von Deutschland kannst du Frankreich ohne Fähre bereisen und ganz bequem mit dem Auto. Je nachdem, wo dein Ziel im Land ist, verlängert sich natürlich auch die Anfahrtszeit. Paris als Hauptstadt ist vermutlich dein erstes Ziel, wenn du mit dem Flieger anreist. Aber auch andere größere französische Städte wie Nizza, Straßburg, Lyon, Marseille oder Bordeaux verfügen über Flughäfen mit internationalen Verbindungen.

Frankreich-Rundreise: Auto oder Camper

Ob eigenes Auto, Camper oder Mietwagen: Ein Roadtrip durch Frankreich ist eine wunderbare Möglichkeit, um das Land mit all seinen Facetten zu entdecken. Die Straßen sind gut ausgebaut und in der Regel gut befahrbar. Achte auf die Geschwindigkeitsbegrenzung und rechne damit, dass du auf der Autobahn an Mautstellen eine Gebühr zahlen musst. Dafür kommst du hier schnell voran. Wer Zeit hat, sollte auf jeden Fall die Nebenstraßen wählen und sich die gemütlichen französischen Dörfer und die vielseitige Natur nicht entgehen lassen.

Wenn du mit deinem Auto oder Camper in Städte fahren möchtest, solltest du die Umweltzonen in Frankreich beachten. Das Ziel dieser Maßnahmen ist, langfristig die Emissionen oder die Luftverschmutzungen in der Luft zu reduzieren. Somit erhalten nur noch neuere und schadstoffärmere Fahrzeuge Zufahrt zu einzelnen Zonen. Dabei solltest du beachten, dass diese Zonen größer sind als die bei uns in Deutschland bekannten. Die Umweltplakette musst du vor deiner Anreise beantragen, sie wird per Post zugeschickt. Die Fahrzeuge werden dafür in Kategorien eingeteilt – um in eine Umweltzone fahren zu dürfen, benötigst du also eine bestimmte Crit'air-Klasse.

Foto: Benjamin Bernotat

Bist du vorwiegend mit deinem Camper in der Natur unterwegs, findest du in Frankreich jede Menge offizielle Stell- und Campingplätze mit unterschiedlicher Ausstattung. Von Luxus bis zum einfachen Parkplatz ist hier alles dabei. Was wir an Frankreich besonders mögen, sind die kostenfreien Stellplätze für Camper. Diese ziehen sich durch das ganze Land und machen es oft sehr unkompliziert, einen Platz für die Nacht zu finden. Strom oder Entsorgung kosten dann meist etwas, dennoch ist die Übernachtung kostenfrei. Was super ist, da Wildcamping in Frankreich offiziell verboten ist. Zudem kannst du auf ein Netzwerk an Bauernhöfen, Weingütern und sogenannten "Aire du camping-car" zurückgreifen, die eine günstige Übernachtung, etwa gegen einen Einkauf im Laden vor Ort, anbieten.

Frankreich-Rundreise: Auto oder doch lieber mit dem Zug?

Möchtest du das Auto lieber stehen lassen und Frankreich mit dem Zug bereisen, so findest du vor Ort ein gut ausgebautes Bahnnetz. Der Hochgeschwindigkeitszug TGV verbindet viele französische Städte. Möchtest du von Deutschland aus fahren, so ist der Thalys die beste Wahl. Es gibt einige Intercités de Nuit, die Nachtverbindungen zwischen Städten wie Paris und Nizza oder Paris und den Pyrenäen anbieten.

Willst du lieber langsam reisen und die Landschaft vor deinem Zugfenster genießen? Dann ist der historische Train de Pignes von Nizza nach Digne les-Baines vielleicht genau das Richtige für dich. Die Strecke zählt zu den schönsten in Europa und führt dich durch Pinienwälder, Olivenhaine, Weinberge und Lavendelfelder in Südfrankreich.

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Mit dem Fahrrad durch Frankreich ...

19.000 Kilometer lange, ausgebaute Fahrradrouten stehen in Frankreich für eine Tour mit dem Bike für dich zur Verfügung. Unterwegs entdeckst du kleine Dörfer, radelst entlang von Flüssen und Kanälen oder sogar auf ehemaligen Eisenbahntrassen. Natürlich muss es nicht gleich die Tour de France sein – die Website „France Vélo Tourisme“ zeigt, wie du Frankreich mit dem Rad entdecken kannst und Routen findest, die zu dir und deinem Drahtesel passen.

Wie wäre es beispielsweise mit der Vélodyssée? Der Radfernweg durchquert vom Nantes-Brest-Kanal die Bretagne und führt anschließend auf Radwanderwegen die Atlantikküste hinunter bis zur Costa Vasca. Dabei ist das Meer dein ständiger Begleiter und du erlebst die wilde raue Natur entlang der Atlantikküste vom Fahrrad aus. Die 1.200 km lange Route ist leicht befahrbar, gut ausgebaut und daher auch für Anfänger:innen und Familien geeignet.

Wusstest du übrigens, dass Straßburg mit über 600 km Radwegen die fahrradfreundlichste Stadt Frankreichs ist? Weitere Infos über die Grenzstadt findest du in unserem Travel Guide:

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... oder sogar zu Fuß?

Bist du lieber zu Fuß unterwegs, so hat Frankreich auch einige Wanderspots zu bieten. Wunderschöne Fernwanderwege durchziehen das ganze Land, die du am Stück oder Etappenweise begehen kannst. Der Wanderweg "Echappée Jurassienne" (GR 59) führt beispielsweise durch das Jura: von Dôle, der "Stadt der Kunst und Geschichte", bis nach Saint-Claude. Dabei entdeckst du die Weinbaugebiete von Arbois oder Château-Chalon sowie die Salinen von Salins-les-Bains, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die Route eignet sich für alle, die Höhenmeter nicht scheuen.

Erkundest du lieber Städte zu Fuß? Dann könnte dich der Wanderweg GR 75 interessieren. Warum? Weil er durch Paris führt und dich die ungewöhnlichen Seiten der Stadt entdecken lässt. Entlang des Boulevards des Maréchaux (Bezeichnung der inneren, kreisförmigen Verbindungsstraße in Paris) und des ehemaligen Eisenbahngürtels begegnest du symbolträchtigen Parks und erkundest das Arbeiterviertel. Zudem entdeckst du entlang deiner Tour die Stätten der Olympischen Spiele von 1900 und 1924.

Foto: Benjamin Bernotat

C'est la vie in Frankreich?

Frankreich hat viele schöne Ecken, die es zu entdecken gilt. Einige Städte und Orte ätzen aber zur Hauptsaison unter der Last von Overtourism - ein Grund, warum beispielsweise Nizza künftig auch Maßnahmen gegen Kreuzfahrtschiffe im Hafen erlassen hat:

Verbot für Kreuzfahrtschiff: Nizza geht gegen Overtourism vor
Kreuzfahrtschiff: Nizza verbietet das Anlanden und Einschiffen großer Passagierschiffe im Hafen. Doch ist mit dem Verbot nun alles geregelt?

Warum also nicht mal die untouristischen Ecken des Landes erkunden und sich abseits der touristischen Pfade bewegen? Überlege dir bewusst, welche Sehenswürdigkeiten entlang der Route liegen und wähle dein Fortbewegungsmittel so, dass du die wunderschöne Landschaft genießen kannst – und das möglichst ohne viele andere Tourist:innen.