Reisen bedeutet, neue Orte zu erkunden, unbekannte Kulturen zu erleben und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln. Doch was passiert, wenn genau dieser Entdeckergeist Millionen Andere an denselben Ort führt? Plötzlich wird aus einem idyllischen Ausblick ein Meer aus Selfiesticks, und aus einem gemütlichen Spaziergang ein zäher Menschenstrom.
Es gibt Orte auf dieser Welt, die einfach atemberaubend sind – egal, wie viele Menschen sie besuchen. Ob historische Schlösser, beeindruckende Naturwunder oder pulsierende Stadtviertel: Diese Sehenswürdigkeiten haben ihren legendären Ruf nicht ohne Grund. Wer sich darauf einlässt, kann trotz der Menschenmengen einzigartige Momente erleben. Hier sind die laut TripAdvisor überfülltesten Sehenswürdigkeiten der Welt – aber keine Sorge: Wir haben ein paar einzigartige Tricks für dich, das zu umgehen.
Die 10 überfülltesten Sehenswürdigkeiten der Welt
#1 Schloss Versailles, Frankreich – Prunk trifft Warteschlange
Ein Besuch im Schloss Versailles ist wie eine Reise in die Geschichte. Doch wer die beeindruckenden Gärten und den berühmten Spiegelsaal in voller Pracht erleben möchte, muss oft lange warten und sich durch Menschenmengen kämpfen.
Tipp: Nutze den wenig bekannten, aber wunderschönen "Petit Trianon"-Park, um den Tag ruhiger zu genießen. Dieser Bereich ist besonders um die Mittagszeit weniger überlaufen und bietet eine atemberaubende, entspannte Atmosphäre.
#2 Blaue Lagune, Island – Heiße Quelle, heiß begehrt
Die Blaue Lagune ist zweifellos ein Highlight für alle Islandreisenden. Doch während das Wasser verführerisch aussieht, sind die Menschenmengen alles andere als beruhigend.
Tipp: Wenn du in der Blauen Lagune entspannen möchtest, buche deinen Eintritt im Voraus für den Abend. Es gibt oft weniger Menschen, wenn die Sonne fast untergegangen ist und du die Szenerie fast für dich allein hast.

#3 Széchenyi-Bäder, Ungarn – Dampfbad mit Dauerandrang
Die Széchenyi-Bäder in Budapest bieten Entspannung pur – solange man sich nicht in der Menge verliert. Der Andrang in den warmen Thermalbecken kann den Aufenthalt eher stressig machen als erholsam.
Tipp: Gehe nicht nur in die Hauptbecken, sondern entdecke auch die ruhigen, versteckten Ecken der Széchenyi-Bäder. Diese sind etwas abgelegener im Nachbargebäude und bieten eine friedlichere Atmosphäre, besonders bei weniger beliebten Tageszeiten.

#4 Schloss Bran, Rumänien – Vampir-Mythos im Menschentrubel
Als „Wohnsitz von Graf Dracula“ vermarktet, zieht dieses Schloss zahlreiche Besucher:innen an. Doch während du durch enge Gänge schlenderst, wirst du feststellen, dass der wahre Grusel nicht von der Geschichte kommt, sondern von den Menschenmengen, die die Sehenswürdigkeit überfluten.
Tipp: Besuche das Schloss Bran unter der Woche, an einem Tag, an dem keine besonderen Events stattfinden. So kannst du das Gefühl haben, in einem historischen Märchen zu stehen, ohne Gedränge.
#5 Plitvicer Seen, Kroatien – Posen statt Postkartenidylle
Die Plitvicer Seen sind ein wahres Paradies der Natur – wenn sie nicht gerade von Tourist:innen überrannt werden. Wer hier auf ungestörte Momente hofft, sollte entweder extrem früh aufstehen oder einen Besuch in der Nebensaison einplanen.
Tipp: Anstatt die Hauptpfade zu gehen, folge den weniger frequentierten Wanderwegen entlang der Seen. Diese Routen bieten ebenfalls spektakuläre Ausblicke und führen dich abseits der Masse.
#6 Karlsbrücke, Tschechien – Erst schieben, dann staunen
In Prag ist die Karlsbrücke ein Muss, doch in der Hochsaison ist es kaum möglich, gemütlich über die Brücke zu schlendern. Um den berühmten Blick zu genießen, muss man sich durch die Menschenmenge quetschen.
Tipp: Vermeide die typischen touristischen Tageszeiten und gehe früh am Morgen oder spät am Abend über die Brücke. Du kannst auch die nahegelegenen Aussichtspunkte wie den Petrin Hügel besuchen, um einen atemberaubenden Blick auf die Brücke und die Stadt zu genießen, ohne in der Menge zu stehen.
#7 Trevi-Brunnen, Italien – Wunschbrunnen oder Selfiegewitter?
Der Trevi-Brunnen in Rom ist weltberühmt – doch der Weg zu ihm ist alles andere als ruhig. Wer eine Münze werfen möchte, muss sich durch eine dichte Masse an Reisenden und Fotograf:innen hindurchkämpfen.
Tipp: Verbringe nicht viel Zeit direkt am Brunnen, sondern geh in ein nahegelegenes Café, wo du mit Blick auf den Trevi-Brunnen entspannen kannst, während du das Geschehen beobachtest – ohne dich selbst in das Gedränge zu stürzen.

#8 Mont Saint-Michel, Frankreich – Gezeiten der Touristenströme
Die mittelalterliche Insel Mont Saint-Michel sieht aus wie aus einem Märchenbuch. Doch vor Ort fühlt es sich eher wie in einer Konservendose an, in der sich die Touristen schieben und quetschen.
Tipp: Plane einen Besuch während der Gezeitenwechsel, da Mont Saint-Michel zu diesen Zeiten weniger überlaufen ist und die Insel auf eine fast mystische Weise fast für dich allein zu haben ist.
#9 Time Out Market, Portugal – Genuss im Gedränge
Lissabons Time Out Market ist bekannt für seine leckeren Spezialitäten – allerdings wird es oft schwierig, einen Platz zum Sitzen zu ergattern. Hier heißt es: Entweder stehen und genießen oder sich mit anderen um einen Hocker streiten.
Tipp: Anstatt zur Hauptmittagszeit zu gehen, besuche den Markt nach dem Abendessen, wenn die meisten Touristen bereits abgereist sind und du in Ruhe durch die Stände bummeln kannst.
#10 Piazza San Marco, Italien – Tauben, Touris, Trubel
Der wunderschöne Platz in Venedig ist ein beliebtes Ziel für Reisende. Doch statt Ruhe findest du hier eine unaufhörliche Flut an Touristen und Tauben, die um deinen Platz kämpfen.
Tipp: Vermeide den zentralen Platz und entdecke Venedig aus einer anderen Perspektive: Geh entlang der ruhigeren Kanäle, um eine authentische und weniger überfüllte Seite der Stadt zu erleben.

Manchmal lohnt es sich, einen Ort aus einer anderen Perspektive zu betrachten – sei es, indem man eine weniger überlaufene Gasse wählt oder das Geschehen einfach aus der Ferne beobachtet. So setzte ich mich einmal, etwas abseits des Trubels, auf eine Bank, lehnte mich zurück und beobachtete das Treiben aus der Ferne. Plötzlich fühlte sich der Moment ganz besonders an – nicht, weil ich direkt an der Sehenswürdigkeit war, sondern weil ich sie in Ruhe auf mich wirken ließ – und dabei nicht von zehn Selfiesticks gleichzeitig getroffen wurde.
Geduld ist der Schlüssel – oder: Der frühe Vogel fängt den Wurm
Es gibt viele überlaufene Sehenswürdigkeiten, die in den Reiseführern als Must-See gelten. Aber wie du siehst, erfordert es ein bisschen Geduld, um die Schönheit dieser Orte zu genießen, wenn man sich durch Menschenmengen kämpft. Der Schlüssel zu einem besseren Erlebnis ist, entweder früh aufzubrechen, die Nebensaison zu nutzen oder sich nach weniger bekannten Alternativen umzusehen. Du wirst überrascht sein, wie ruhig und friedlich eine Sehenswürdigkeit sein kann, wenn du den Menschenströmen aus dem Weg gehst.
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