Können wir überhaupt im Urlaub auf unser Smartphone verzichten oder ist es ein Must-have, für unsere Orientierung, für neue Empfehlungen oder um die Sprachbarriere zu überwinden? In diesem Beitrag erfährst du, warum es sich lohnt, auch mal das Smartphone in den Urlaub zu schicken.

In unserer Kategorie Gedanken auf Reisen schicken wir immer wieder unsere Gedanken auf eine Reise, lassen sie kreisen und warten ab, wohin uns letztlich dieses Gedankenexperiment führt. Beim Reisen schweifen meine Gedanken immer wieder ab. Eine Frage, die mich vor kurzem beschäftigt hat, war, ob man überhaupt abschalten kann und sich auf einen Ort wirklich einlässt, wenn man parallel dazu in der virtuellen Welt noch verankert ist. Brauchen wir nicht mal Erholung von unserem schnellen, digitalen Alltag?

Keine Angst, das soll jetzt keine eiskalte Abrechnung mit der digitalen Welt und Social Media werden und ein Plädoyer dafür, am besten komplett analog auf einer einsamen Insel seine Tage zu verbringen. Vielmehr soll es eine Selbstreflexion eigener Gewohnheiten sein, mit dem Ziel zu hinterfragen, ob es nicht manchmal auch guttut, einfach nichts zu tun.

Flugmodus an und Augen auf

Ein Phänomen, das mir selbst oft aufgefallen ist – ich nenne es mal Phantomhandy. Wer kennt nicht die Situation, wenn man schnell aus dem Haus geht und unterwegs feststellt, das Smartphone daheim vergessen zu haben? Dann kommt es trotzdem bei mir vor, dass ich in die Hosentasche nach einem Phantomhandy greife, um was zu checken. Verrückt, oder? Was hat das Ganze jetzt mit Urlaub zu tun?

Im Urlaub befinden wir uns meistens an einem anderen Ort – andererseits auch wieder nicht, da wir uns nicht komplett auf einen unbekannten Ort einlassen können, wenn wir teilweise immer noch parallel in der virtuellen Welt verankert sind. Mir geht es zumindest oft so. Ich fotografiere leidenschaftlich gerne. Manchmal versuche ich aber bewusst, die Kamera wegzulassen, um den Moment hautnah und direkt zu erleben. Urlaub bedeutet ja auch Erholung. Nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche.

Digital Detox lässt uns Momente bewusster erleben

Es gibt sogenannte Digital Detox Cabins, an denen Menschen sich bewusst von ihrem digitalen Leben für eine gewisse Zeit trennen und somit sich eine Pause gönnen, vom 24-Stunden-jederzeit-erreichbar-Alltag. Klar sind unsere Smartphones wahre Helfer, auch im Urlaub, um Sprachbarrieren zu überwinden, Restaurant- oder Nightlife-Tipps zu bekommen oder um keine Sehenswürdigkeiten zu verpassen. Aber gerade das Verpassen ist etwas, was ich im Laufe meiner Reisen sehr zu schätzen gelernt habe.

Ich lasse mich jedes Mal einfach in einer Stadt treiben und es fühlt sich sogar richtig gut an, nicht alles mitzubekommen. Stattdessen fühle ich bewusst den Puls der Stadt. Das kann in einem kleinen Restaurant, im Gespräch mit Fremden oder auch beim Anblick von regionalen Kunstwerken passieren. Ich gehe dann bewusst und mit offenen Augen durch die unbekannten Orte und nehme vielmehr auf, wo ich mich gerade befinde.

Soll ich komplett im Urlaub auf mein Smartphone verzichten?

Das müssen wir letztlich für uns selbst entscheiden, aber es tut gut gelegentlich mal komplett abzuschalten, im wahrsten Sinne des Wortes. Smartphone weglegen und einfach den Moment genießen. Wem das zu radikal ist, dem kann ich nur bestimmte Apps ans Herz legen, die zum einen die Bildschirmzeit tracken oder ab einer bestimmten Uhrzeit keine Benachrichtigungen mehr durchlassen. So wirst du sozusagen gezwungen dazu, dich auf die analoge Welt zu konzentrieren.

Klar ist es manchmal ein wenig paradox, da wir gerne das ein oder andere Souvenir mit nach Hause nehmen wollen – und das geht am einfachsten über Bilder und Videos. Aber müssen es immer gleich 1.000 Bilder und Videos sein? Genügen nicht auch ein paar Momente und den Rest genießen wir im Hier und Jetzt? Ich nehme daher manchmal bewusst die Kamera nicht mit, um den Moment zu erleben und mich ganz darauf zu konzentrieren.

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Die Sprachbarriere lässt sich oft auch mit Händen und Füßen überwinden und vielleicht findet man eine gemeinsame Sprache, die dann einen besonderen Moment entstehen lässt.

Abschließend würde ich sagen, dass es schon mal ein Anfang ist, sich im Urlaub bewusste Zeiträume ohne Smartphone zu nehmen und auch seinem Geist etwas Erholung zu gönnen.

Wie stehst du zum Thema Smartphone im Urlaub? Schreib es gerne in die Kommentare!